
Nächte hat er, weich und schwer.
Durch das offne Kammerfenster strömt der Junigeister Heer,
strömen all die Duftgespenster vom Jasmin, Akazienstrauch,
von dem lilafarbnen Flieder, und ein übermächtger Hauch löst die tagesmüden Glieder.
Auch die Rosen wollen schon ersten Duft zum Träumer tragen;
in dem Drängen klingt ein Ton nach vom Nachtigallenschlagen.
O du weiche, schwere Nacht, sing nun noch das Lied der Lieder,
singe von der höchsten Macht: von der Liebe sing mir wieder!
Karl Ernst Knoth