Es war einmal in einem weit entfernten Land, das von der Farbe Blau beherrscht wurde. Der Himmel war blau, die Berge waren blau und sogar das Gras schimmerte in einem sanften Blau. Doch es gab eine kleine Stadt namens Blauhausen, in der die Menschen immerzu über das Blau nachdachten, doch nie wussten, wie sie den „Blau“-Zauber richtig nutzen sollten.
Der König von Blauhausen, ein weiser Herrscher namens König Blauenstein, hatte einen besonderen Traum: Er wollte das tiefste und reinste Blau der Welt finden, das „Blaumelody“, ein Blau, das die Herzen der Menschen beruhigte und die Welt erleuchtete.
König Blauenstein rief seine treuen Ritter zusammen und gab ihnen den Auftrag, das mystische Blau zu finden. Der Ritter Blauhelm, der mutigste der Ritter, nahm den Auftrag mit großer Entschlossenheit an. „Ich werde das Blaue finden, auch wenn ich bis zum letzten Tropfen meiner blauen Tinte suchen muss!“
Blauhelm machte sich auf die Reise. Er wanderte durch blaugrüne Wälder, durch tiefblaue Seen und über bläuliche Hügel. Doch jedes Blau, das er fand, war nicht das richtige. Es war entweder zu hell oder zu dunkel, zu weich oder zu scharf. Eines Tages, als er gerade auf einem blauen Felsen saß und über das Rätsel nachdachte, traf er eine alte, weise Frau, die sich Blauweide nannte.
„Du suchst das wahre Blau, junger Ritter?“, fragte die Frau mit einem Lächeln, das so blau war wie der Himmel. „Ich kann dir helfen, doch du musst verstehen, dass das wahre Blau nicht gefunden, sondern geschaffen wird.“
Blauhelm war verwirrt. „Wie kann man das Blau schaffen? Es ist doch überall!“
Die alte Frau lachte und winkte mit ihrer Hand. „Das ist der Trick, junger Ritter. Blau ist nicht nur eine Farbe. Es ist ein Gefühl, eine Erinnerung, eine Harmonie zwischen Himmel und Erde. Um das wahre Blau zu finden, musst du das Blau in deinem Herzen spüren.“
Mit diesen Worten gab sie ihm eine kleine Flasche mit „Blauwasser“, das leise glitzerte. „Trinke davon, und du wirst wissen, was das wahre Blau ist.“
Blauhelm nahm die Flasche und trank einen Schluck. Plötzlich spürte er, wie sich etwas in ihm veränderte. Er hörte das Rauschen des Windes in den Blättern, das Plätschern der Flüsse und das Zwitschern der Vögel in einem Klang von Harmonie. Alles um ihn herum verschmolz zu einem einzigen „Blau“. Es war das „Blaumelody“, das König Blauenstein gesucht hatte.
Mit diesem Wissen kehrte Blauhelm in die Stadt Blauhausen zurück, wo er den König fand und ihm von seiner Reise erzählte. Der König, so weise wie er war, verstand sofort. „Das wahre Blau ist nicht etwas, das wir besitzen, sondern etwas, das wir in uns tragen.“
Von diesem Tag an lernte das Volk von Blauhausen, das Blau in sich selbst zu finden und zu schätzen. Sie sangen das „Blaumelody“, und die Stadt erblühte in einem neuen Licht, das nie mehr erlosch.
Und so lebten sie glücklich, in einer Welt, die mehr als nur blau war – sie war erfüllt von Harmonie und Frieden, dem „Blaubliss“.
