Viele Menschen verbinden Tattoos mit Jugend, Rebellion oder dem Wunsch, sich von der Masse abzuheben. Bei mir war es anders: Ich habe mein allererstes Tattoo mit 65 Jahren stechen lassen – und es war eine der schönsten Entscheidungen meines Lebens.
Ein verspäteter Traum
Schon als junge Frau hätte ich mir gerne ein Tattoo gewünscht. Doch in meiner Generation war das schlicht undenkbar. Tätowierungen galten als verpönt, besonders im Berufsleben. In meiner Karriere im Sales hatte ich viel Kontakt mit gehobener Kundschaft – ein Tattoo wäre damals ein „No-Go“ gewesen. Also blieb mein Wunsch jahrzehntelang nur ein Traum.
Der Anfang einer Reise
Mit 65 war es endlich so weit: Ein kleines Tattoo am Fußknöchel. Dezent, aber für mich voller Bedeutung – und vor allem ein Zeichen, dass ich mir selbst diesen Wunsch erfüllen durfte. Das Glücksgefühl war überwältigend.
Es blieb natürlich nicht bei diesem einen Motiv. Bald folgte ein eleganter Armreif am rechten Arm, über dem ich mir die Inkasonne – die „Quelle des Lebens“ – stechen ließ. Ergänzt wurde sie durch ein passendes Armband. Ein Schmuckstück für die Ewigkeit.
Symbolik unter der Haut
Kurz nach meinem Geburtstag war der linke Arm an der Reihe. Ein Lotus, Symbol für Spiritualität und Frieden, ziert seitdem meinen Unterarm, eingefasst in eine feine Kette. Wenige Monate später kam ein großer Lotus auf dem Oberarm dazu – Sinnbild für Ruhe und Harmonie.
Jedes Tattoo trägt seine eigene Botschaft, und doch fügen sie sich zu einer Einheit zusammen. Sie erzählen meine Geschichte, meine Werte und das, was mir im Leben wichtig ist.
Nie zu spät
Heute freue ich mich jeden Tag über meine Tattoos. Sie machen mich stolz, geben mir Kraft und sind Ausdruck meiner Persönlichkeit. Und das Beste daran: Mein Körper bietet noch jede Menge Platz für weitere Kunstwerke.
Denn es ist nie zu spät, einen Traum zu verwirklichen – manchmal wird er im Alter sogar noch schöner.
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