HerbstGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr Der du die Wälder färbst, Sonniger, milder Herbst, Schöner als Rosenblüh'n Dünkt mir dein sanftes Glüh'n. Nimmermehr Sturm und Drang, Nimmermehr Sehnsuchtsklang; Leise nur atmest du Tiefer Erfüllung Ruh'. Aber vernehmbar auch Klaget ein scheuer Hauch, Der durch die Blätter weht: Dass es zu Ende geht. Ferdinand von Saar HalloweenGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr
Gar Gruselig geben sie es Kund, Schabernack haben sie im Blick. Schaurigschöner Maskenball, ausgedacht zur Schreckensnacht. Laufen Kinder jetzt überall, nur dem einen stets bedacht. Halloween ist jetzt am Zug, Späße sie mit andren treiben. Mit Süßem sollst du füllen ihren Krug, Tanzen sie dir sonst den Hexenreigen. Gebt es ihnen ganz geschwind, dann bist du schnell sie los. Da ist selbst beim kleinsten Kind, die Freude Riesen Groß. © Helmut Wendelken Die FächerspracheGeschrieben von Sabine Stern in
Pompe ![]() Die Sonne scheint. Wo ist mein Fächer? Ich lass den Fächer sprechen: Ich halte ihn offen in der linken Hand. Mal sehen ob der Baron von H. mich versteht. Internetfundus Die erste Auflage wurde laut OPAC-Verbund 1790 in Kempten bei Kösel verlegt, siehe z.B. Katalog der Unibibliothek Augsburg. Zitat (S. 53f): "Nun, fiel ihr die schnappige Frau von Tadelhofen in die Rede : ich gratulire, Ihr Herr Sohn ist sehr galant und geschickt auf der Universität geworden. 'Ja versetzte die Mama, aber es hat Geld gekostet. Ich habe es in seinem Konto gefunden, daß er der Fächermacherinn für fünfmonatliche Lehre 8 Louisdors bezahlt , ohne was er ihr extra für die Zubehörde ausgelegt hat. Und, was wird ihn wohl die Fächersprache, die er auch bey ihr gelernt hatte, gekostet haben ? Von dieser finde ich nichtn im Konto, und er sagt doch, daß er auf sie viel Geld verwendet habe. Ich wollte sie von ihm reden hören. Er gab mir aber zu verstehen, daß ich solche zu fassen, oder lernen zu können zu alt wäre, indem es es eine Gedankensprache sey, und das verstände ich nicht.' — Bilden Sie sich ein, wie in der Gesellschaft die jungen Leute, welche die Fächersprache verstehen, gelacht haben; und die gute Mama lachte auch mit. ' " Es geht hier um einen jungen Stutzer. Interessant ist, daß er (a) tatsächlich gewissermaßen einen Kurs in Fächersprache belegt hat und daß er (b) die Mutter gewissermaßen von der Kenntnis derselben ausschließt. Somit könnte es sich um eine "Geheimsprache" der jungen Leute gehandelt haben, in die die Elterngeneration nicht eingeweiht war - also nichts allgemeingültiges, sondern den Code einer Subkultur. Wenn aber die Elterngeneration die Fächersprache nicht versteht, dann muß sie zur Jugendzeit der Eltern (1790 minus 20-30 Jahre) so noch nicht existiert haben. HerbstweinGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr Das dunkle Rot der Blätter erinnert an einen guten Schwarzriesling. Blutrot, wie Lemberger und Trollinger ergänzen diese Weine die rote Farbpalette. Der Samtrot hat seinen Namen zurecht. Er macht das rot im Bild mit einem zarten und feinen Pinselstrich perfekt. Ein Tupfer Rosa des Optimismus schenkt der Weissherbst, der mit roter Traube, weiß gekeltert wird. Im Trend ist der orange wine. Er ist freakig und ein Essensbegleiter. Diese Farbe gehört in die Natur des Herbstes. Gemalte Kreise in sattem Gelb, einer Zitrone gleichend, wird der Kerner vom Gaumen lieblich, mundig, aber auch säurebetont wahrgenommen. Ein paar Pünktchen zartes Gelb gehören dem eleganten, frischen und rassigen Spätzünder Riesling. Mit einem Hauch Weiß zeigt sich der Weisse Burgunder als sehr beliebter Pinselstrich und fließt wie Öl die Kehle runter. Diese ineinander fließenden Farben sind ein wunderschönes Herbst-Bild geworden. ⭐️ Farbenspiel des HerbstesGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr Jetzt ist es morgens zwar schon recht kühl, aber dann lässt die Sonne ihre wärmenden Sonnenstrahlen durch die Äste der Bäume spicken. Herbst, was bist du für eine wunderschöne Jahreszeit. Die fünfte JahreszeitGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr Wenn der Sommer vorbei ist und die Ernte in die Scheuern gebracht ist, wenn sich die Natur niederlegt, wie ein ganz altes Pferd, das sich im Stall hinlegt, so müde ist es - wenn der späte Nachsommer im Verklingen ist und der frühe Herbst noch nicht angefangen hat - dann ist die fünfte Jahreszeit. Nun ruht es. Die Natur hält den Atem an; an andern Tagen atmet sie unmerklich aus leise wogender Brust. Nun ist alles vorüber: geboren ist, gereift ist, gewachsen ist, gelaicht ist, geerntet ist - nun ist es vorüber . Nun sind da noch die Blätter und die Sträucher, aber im Augenblick dient das zu gar nichts; wenn überhaupt in der Natur ein Zweck verborgen ist: im Augenblick steht das Räderwerk still. Es ruht. Mücken spielen im schwarzgoldenen Licht, im Licht sind wirklich schwarze Töne, tiefes Altgold liegt unter den Buchen, Pflaumenblau auf den Höhen ... kein Blatt bewegt sich, es ist ganz still. Blank sind die Farben, der See liegt wie gemalt, es ist ganz still. Ein Boot, das flußab gleitet, Aufgespartes wird dahingegeben - es ruht. So vier, so acht Tage - Und dann geht etwas vor. Eines Morgens riechst du den Herbst. Es ist noch nicht kalt; es ist nicht windig; es hat sich eigentlich gar nichts geändert - und doch alles. Noch ist alles wie gestern: Die Blätter, die Bäume, die Sträucher ... aber nun ist alles anders.... Das Wunder hat vielleicht vier Tage gedauert oder fünf, und du hast gewünscht, es solle nie, nie aufhören... Spätsommer, Frühherbst und das, was zwischen ihnen beiden liegt. Eine ganz kurze Spanne Zeit im Jahre. Es ist die fünfte und schönste Jahreszeit. Kurt Tucholsky Der LöweGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr
AugustGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr
Weißt du, wie der Sommer schmeckt? Nach gelben Aprikosen, nach Walderdbeeren, halb versteckt zwischen Gras und Moosen, nach Himbeereis, Vanilleeis und Eis aus Schokolade, nach Sauerklee vom Wiesenrand und Brauselimonade. Weißt du, wie der Sommer klingt? Nach einer Flötenweise, die durch die Mittagshitze dringt, ein Vogel zwitschert leise, dumpf fällt ein Apfel in das Gras, ein Wind rauscht in den Bäumen, ein Kind lacht hell, dann schweigt es schnell und möchte lieber träumen. Ilse Kleeberger Der RegenbogenGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr
Grün sagte; “Ganz klar, dass ich die wichtigste Farbe bin. Ich bin das Symbol des Lebens und der Hoffnung. Ich wurde für das Gras, die Bäume, die Blätter ausgewählt – ohne mich würden alle Tiere sterben. Schaut euch die Landschaft an und ihr werdet sehen, dass ich am häufigsten vorkomme.” Blau unterbrach: “Du denkst nur an die Erde, aber sieh einmal den Himmel und das Meer an. Das Wasser ist die Grundlage des Lebens und es wird von den Wolken aus dem blauen Meer aufgesogen. Der Himmel gibt Raum und Frieden und Heiterkeit. Ohne meinen Frieden wärt ich alle nur Wichtigtuer.” Gelb kicherte: “Ihr seid alle so furchtbar ernst. Ich bringe Lachen, Fröhlichkeit und Wärme in die Welt. Die Sonne ist gelb, der Mond ist gelb, die Sterne sind gelb. Jedes mal, wenn man eine Sonnenblume betrachtet, beginnt die Welt zu lächeln. Ohne mich gäbe es keinen Spaß.” Orange begann als nächste ihr Eigenlob zu singen: “Ich bin die Farbe der Gesundheit und Kraft. Ich mag wohl selten vorkommen, doch bin ich wertvoll, denn ich diene den Bedürfnissen des Menschenlebens. Ich bin Träger der meisten Vitamine. Denkt an Karotten und Kürbisse, Orangen und Mangos. Ich hänge nicht die ganze Zeit herum, aber wenn ich bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang den Himmel erfülle, dann ist meine Schönheit so auffällig, dass niemand einen weiteren Gedanken an eine von euch verschwendet.” Rot konnte es nicht länger aushalten. Er schrie heraus: “Ich bin der Herrscher über euch alle, Blut, Lebensblut. Ich bin die Farbe der Gefahr und Tapferkeit. Ich bin bereit, für eine Sache zu kämpfen. Ich bringe Feuer ins Blut. Ohne mich wäre die Erde leer wie der Mond. Ich bin die Farbe der Leidenschaft und der Liebe; die rote Rose, der rote Mohn.” Violett sprach viel ruhiger als alle anderen, jedoch nicht weniger entschlossen: “Denkt an mich. Ich bin die Farbe des Mystischen. Ihr bemerkt mich kaum, aber ohne mich werdet ihr alle belanglos. Ich stehe für Denken und Überlegen, Zwielicht und tiefes Wasser. Ihr braucht mich als Gleichgewicht und Gegensatz, für das Gebet und den inneren Frieden.” Und so fuhren die Farben fort, sich zu rühmen, jede davon überzeugt, die beste zu sein. Ihr Streit wurde immer lauter. Plötzlich zuckte ein strahlend weißer Blitz auf; ein Donner rollte und dröhnte. Es begann unbarmherzig zu regnen. Die Farben kauerten ängstlich aneinander. Da sprach der Regen: “Ihr närrischen Farben streitet untereinander, jede versucht, die anderen zu dominieren. Wisst ihr denn nicht, dass Gott euch alle für einen bestimmten Zweck gemacht hat, einzigartig und verschieden? Er liebt euch alle, er will euch alle. Reicht euch die Hände und kommt mit mir. Wir werden euch in einem großen, farbigen Bogen über den Himmel spannen, zur Erinnerung daran, dass er euch alle liebt, dass ihr in Frieden zusammenleben könnt; ein Versprechen, dass er bei euch ist – ein Zeichen der Hoffnung auf ein Morgen.” Und wann immer Gott die Welt mit einem ausgibigen Regen gewaschen hat, setzt er den Regenbogen an den Himmel, und wenn wir ihn sehen, sollten wir daran denken: Er will, dass wir alle einander schätzen.
Der KavalierJuliGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr Mit weissen Wolken Sommertag Im Lindenbaume fällt und steigt Und wie die Wärme jubelnd schwillt (Hans Böhm, 1876-1946, deutscher Literaturwisschenschaftler und Schriftsteller)
Der KrebsGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr Das Element des „Krebses“ ist das Wasser. Bei ihm trifft das Sprichwort zu: Harte Schale aber weicher Kern. Er ist gefühlvoll, lässt aber keinen so schnell an sich ran, menschlich und dadurch auch sehr sympathisch, gesellig und freundlich. Der Krebs ist ein guter Zuhörer und Beobachter. Leider ist er auch sehr empfindlich. Aggressive Menschen und ungute Situationen sind ihm ein Gräuel. Seine Stimmungen wechseln schnell von himmelhochjauchzend bis zu zu Tode betrübt. LebenGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr Wische den Staub weg... wenn du es brauchst... aber vergiss nicht, dass du alt werden wirst und vieles nicht mehr so einfach zu tun sein wird wie jetzt... Und wenn du gehst, wie wir alle eines Tages gehen werden, wird es niemandem interessiert haben, wie viel Staub du gewischt hast. Niemand wird sich daran erinnern, wie viele Rechnungen du bezahlt hast, nicht mal dein Haus. Sie werden sich an deine Freundschaft, deine Freude und an das erinnern, was du gelehrt hast. Deswegen lebe dein Leben und genieße jeden noch so kleinen Moment der Freude.
JuniGeschrieben von Sabine Stern in
Gedanken zum Jahr Nächte hat er, weich und schwer. Durch das offne Kammerfenster strömt der Junigeister Heer, strömen all die Duftgespenster vom Jasmin, Akazienstrauch, von dem lilafarbnen Flieder, und ein übermächtger Hauch löst die tagesmüden Glieder. Auch die Rosen wollen schon ersten Duft zum Träumer tragen; in dem Drängen klingt ein Ton nach vom Nachtigallenschlagen. O du weiche, schwere Nacht, sing nun noch das Lied der Lieder, singe von der höchsten Macht: von der Liebe sing mir wieder! Karl Ernst Knoth
« vorherige Seite
(Seite 25 von 26, insgesamt 389 Einträge)
» nächste Seite
|
Verwaltung des BlogsSeiten |
Powered by Serendipity 2.4.0.
Design by Carl Galloway.