Geschrieben von Sabine Stern in
Lachen Leben Lieben
Montag, 20. März 2023
Geschrieben von Sabine Stern in
Lachen Leben Lieben
Samstag, 18. März 2023

Heute Abend geht Frauchen in das Theaterstück - Käthchen von Heilbronn -, aber ich darf nicht mit.
Frauchen ist schon ganz aufgeregt, aber ich frag mich wieso. Wer ist Käthchen, was ist Theater und warum kann ich nicht mit?
“Theater, Theater der Vorhang geht auf…” Das hab ich schon einmal gehört, das ist ein Lied. Aber mehr von “Theater” weiß ich nicht. Viele Leute gehen in’s Theater um sich unterhalten zu lassen, meint Frauchen. Ich unterhalte mich mit Lilli und Dino meinen Hundefreunden. Aber ich verstehe, es geht um viel Spaß. Trotzdem kapiere ich nicht, wie Frauchen ohne mich Spaß haben kann und deswegen lege ich mich schmollend in mein Körbchen.
.......Vor dem Femegericht klagt der Waffenschmied Theobald Friedeborn den Grafen vom Strahl an, seine Tochter Katharine mit Hilfe der Magie entführt zu haben………..
Frauchen liest die Geschichte vom Käthchen von Heilbronn vor. Die will ich gar nicht hören. Theater, Käthchen, Theater, Käthchen, ich bin so müde, müde ….. Chrrrrrrrrrrrrrrrrrr
...... Jeden Morgen, wenn ich mit Frauchen zur Bäckerei gehe, freue ich mich auf die wunderbaren Düfte von frischem Brot, Honig, Zimt und dem Duft von anderen Gewürzen, die aus Venedig kommen. Frauchen arbeitet in.der Bäckerei und ich darf immer mit. Meistens liege ich unter dem Backtisch und schaue zu. Es ist immer viel los und immer wieder spannend.
Oft schaue ich dann auch begeistert dem Bäcker zu, wie er den Teig für ein „pain de safleur“ einem besseren Weissbrot knetet und es dann in den Backofen schiebt.
Kurz nach ihren schlimmen Erlebnissen auf Burg Thurneck heiratet nun das Käthchen ihren Grafen vom Stahl. Dem Grafen wurde in einem weissagenden Traum die Hochzeit mit der Kaisertochter angekündigt. Für die Hochzeitsfeierlichkeiten gibt es jetzt in den Bäckereien der Stadt natürlich viel Arbeit.
Lillli, die Hündin von Käthchen, kenne ich schon lange. Oft begleiten die beiden Käthchens Vater, Theobald Friedeborn den Schmied von Heilbronn, er reparierte des öfteren das Fuhrwerk der Bäckerei. Käthchen ist dann sehr nett zu mir und krault mich immer hinter den Ohren. Das mag ich besonders gern. Aber anders ist sie wie die anderen Mädchen, irgendwie herrschaftlicher. Naja, vielleicht bilde ich mir das jetzt auch ein.
Schick wäre gewesen, wenn ich zur Hochzeit eingeladen worden wäre, da hätte ich mein wunderschönes grünes Halsband getragen, und hätte auch gebadet, obwohl ich das nicht so gern tue. Und natürlich wäre ich bestimmt auch ganz artig gewesen. Aber …
“Shirley springe nicht um meine Füsse, der Korb Äpfel ist schwer”, ruft Frauchen, die für die süssen Backwaren in der Bäckerei zuständig ist.
Und schon ist es aus mit den Träumereien und Streicheleinheiten. Frauchen erzählt: “Wir backen heute ein besonderes Gebäck “Käthchentaler”.” Ein Schmalzgebäck mit Äpfeln. Das Brautpaar hat sie extra bei Frauchens Bäckerei bestellt. Lecker schmecken die Käthchentaler. Paul, der Gehilfe von Frauchen, lässt mich ab und zu probieren. Wenn das Frauchen wüsste.
Anlässlich ihrer Hochzeit mit dem Grafen vom Stahl möchte Käthchen anstatt dem üblichen „Guten Worten“, eben die „Käthchentaler“, an die Armen verteilen.
“Mir geht es schon gut”, denke ich so vor mich hin.
Vielleicht hätte mich der Dino, der schicke Rüde, zur Hochzeit begleitet. Alle Hundemädchen wären auf mich neidisch gewesen, besonders Lilli. Wie muß ich sie überhaupt jetzt als hoheitlichen Hund ansprechen?
“Shirley in zwei Stunden werden die Käthchentaler abgeholt und dann gehen wir auf den Marktplatz,”sagt Frauchen. Dort wird dann das Käthchen mit ihrem Liebsten sein und die Käthchentaler verteilen.
Die Ladentür geht auf und Lilli, meine Yorkifreundin, kommt mit zwei Knappen herein. “Wir sollen das Gebäck für die Festlichkeiten abholen.” sagt der Eine.”Ja, meint Lilli, wir sollen die Honigkuchen abholen.” Shirley schaut Lilli fragend an. Da stimmt doch etwas nicht. Lillis Blick wandert zur Tür. Shirley sieht vor dem Geschäft einen Kolbenwagen stehen. Eigentlich wird diese Art von Wagen zum Warentransport benutzt. Aber dieser transportierte eine adelige Dame. Er scheint nicht zur Personenbeförderung gebaut worden zu sein. Die Dame sitzt in der Mitte auf einem Hocker und versucht mit einem Tuch, ihr Gesicht zu verstecken. Irgendwie kommt mir diese Dame bekannt vor, grübelt Shirley. Jetzt fällt es mir ein, es ist Kunigunde von T.. Sie hätte selber gern den Grafen geehlicht. Schließlich hat er viele große Ländereien und ist sehr reich. Bestimmt hat sie wieder ein falsches Spiel vor. Liess sie ihn doch bei ihrer Befreiung im Glauben, in ihr die Kaisertochter zu erkennen, die ihm als solche in einem weissagenden Traum als Ehefrau angekündigt wurde.
Mein Blick wandert zu Lilli. Ihr ängstliches Gesicht bestätigt meine Vermutung.
Als ob Paul Gedanken lesen können, ruft er durch den Raum: “Na süße Lilli, du magst doch sicher ein paar Kekskrümmel naschen.”
Lilli saust in Richtung Backstube und ich hinter her. “Was ist denn passiert?” frage ich Lilli.
“Ich war im Burggarten und da hörte ich flüsternde Stimmen. Sie planten die Käthchenthaler zu stehlen, um sie dann in den Neckar zu werfen. Die eine Stimme erkannte ich sofort. Es war die der Kunigunde von T., die Erzfeindin von meinem Käthchen. Ich robbte mich langsam an und stibitzte ihr Taschentuch mit Monogramm. Dann rannte ich was das Zeug hält und alle hinter mir drein. Ich schaffte es zwei Häuser von hier zu verstecken, denn leider schaffte ich es nicht zu den Wachen. Die Knappen waren einfach zu schnell mit dem Wagen. Die Bäckerei war die einzige Chance zu entkommen, erzählte Lilli, nach Luft japsend. Jetzt können wir zusammen als Superhündinnen die Tragödie abwenden. Schnell lass uns zum Grafen laufen. Wir bringen ihm das Taschentuch. Die Superhündinnen retten die Käthchentaler.”
Gesagt, getan. Fürchterlich bellend stehen wir vor den Wachen. Da kommt auch schon der Graf. “Warum bellen denn die Zwei so?” murmelt der Graf in seinen Bart. Lilli legt ihm das Taschentuch der Kunigunde vor die Füsse. “Das Wappen der Kunigunde von T. Wenn wir uns nicht beeilen, passiert bestimmt wieder etwas Schlimmes. Wo habt ihr es gefunden?” fragt er uns. Schnell saussen wir davon. Wir hören nur noch sein “Folgt den Zweien” und so führen wir sie zur Bäckerei.
Wir kommen noch rechtzeitig. Gerade laden die Knappen die letzten zwei Körbe auf. Der Graf reimt sich eins und eins zusammen. “Liebe Kunigunde, das ist ja eine Überraschung. Wie ich sehe, wolltet ihr meiner Braut etwas Arbeit abnehmen und ihr das Gebäck bringen. Sie wartet schon darauf. Meine Wachen begleiten euch, damit unterwegs kein Unglück geschieht und die Käthchentaler heil bei meiner Liebsten ankommen.” sagt der Graf schmunzelnd. Das Gefährt setzt sich in Bewegung und rollt von dannen.
“Euch beiden bin ich zu großem Dank verpflichtet. Hiermit dürft ihr am Festmahl der Hochzeit teilnehmen. Es ist ist mir eine Ehre, Hundemaid Lilli und Hundemaid Shirley. Jetzt muß ich aber schnell zurück, sonst komme ich noch zu spät zu meiner eigenen Hochzeit. Hundemaid Lilli, ich nehme euch gleich mit zu meiner Liebsten, die sicher schon sehnsüchtig auf uns wartet ,” sagt der Graf lächelnd zu uns. Schwanzwedelt und jauchzend bedanken wir uns bei ihm und Lilli nimmt er auf den Arm und schon entfernen sie sich schnellen Schrittes.
“Shirley ist das wahr, wir dürfen zum Festmahl der Hochzeitsgesellschaft”, fragt mich Dino aufgeregt. “Ja, du kannst als meine Begleitung mit, aber vorher gehen wir noch auf den Marktplatz und schauen uns das Spektakulum zu Ehren der Hochzeit an”, antworte ich.
Wir drängeln uns durch die Menschenmenge ganz vor . Oh sie sieht so schön aus , das Käthchen, wirklich wie eine kaiserliche Prinzessin. Ich bin ganz verzaubert.
“Heil dir, Käthchen von Heilbronn, kaiserliche Prinzessin von Schwaben!” rufen alle, als Käthchen die Käthchentaler verteilt.
Shirley, warum jaulst du denn so, träumst du?
Räkel, ich bin tatsächlich eingenickt und habe alles nur geträumt.
Von viel Theater, Käthchen und mir und Lilli, den wahren Superheldinnen.
Geschrieben von Sabine Stern in
Lachen Leben Lieben
Mittwoch, 15. März 2023

„Aufgabe des Lebens, seine Bestimmung ist Freude. Freue dich über den Himmel, über die Sonne, über die Sterne, über Gras und Bäume, über die Tiere und die Menschen.“
Leo Tolstoi
Geschrieben von Sabine Stern in
Lachen Leben Lieben
Mittwoch, 1. März 2023

Quak, quak, klingt doch wie Guten Tag, guten Tag.
Mit ihren hübschen, nein schönen, gelben Watschelfüsschen begleitet mich eine süße Ente ein Stück bei meinem Spaziergang.
Sie trägt ein schlichtes, hellbraunes Federkleid, und ihr Gang würde jedem Modell auf dem Laufsteg die Show stehlen. Mit hoch erhobenen Kopf stolziert sie elegant am Bachufer entlang.
Quak, Quak - da höre ich ein tieferes Guten Tag, Guten Tag. Es war noch jemand da. Dahergelaufen auf genauso schönen, gelben Watschelfüsschen. Was ist das mal für ein hübscher Erpel. Sein prächtiges Gefieder schillert in vielerlei Farben in der Sonne. Voller stolz präsentiert er sich vor dem kokett schauenden Weibchen.
Die beiden kommen sich näher und schwupp rutschen sie in das Wasser und schwimmen den Bach entlang.
Vorne an dem kleinen Teich sehe ich sie wieder. Verliebt schaukeln die Beiden im Wiegen der leichten Wellen im Wasser und zum Klang des Vogelgezwitscher tanzen sie ihr Pa de Deux.
Es ist Frühling.
Geschrieben von Sabine Stern in
Lachen Leben Lieben
Mittwoch, 1. Februar 2023

Ich blinzle in das Licht der Sonne und freue mich über diesen schönen Tag.
Heute Nacht ist noch mehr Schnee gefallen.
Ich brauche meine Sonnenbrille,denn er blendet mich. Dieser Tag lädt zu einer kleinen Wanderung ein.
Schnell in die dicke Jacke, die warmen Winterstiefel und die Mütze auf. Shirley, meine kleine Hündin wartet schon.
Raus aus dem Haus und ein Stück die Strasse entlang und schon sind wir mitten in der weißen Pracht.
⭐️
Geschrieben von Sabine Stern in
Lachen Leben Lieben
Sonntag, 1. Januar 2023

Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr,
das uns gegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge,
voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung;
und wollen sehen, dass wirs nehmen lernen,
ohne allzuviel fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die,
die Notwendiges, Ernstes und Grosses von ihm verlangen. . . .
Guten Neujahrsmorgen . . .
Rainer Maria Rilke
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