RudiGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat
Ich bin ein kleiner Laternenkürbis und heiße Rudi. Wir Kürbisse sind die größten Früchte im Pflanzenbereich. Von meinen Freunden unterscheide ich mich in der Form, Farbe, Größe, Außenhaut und dem Fruchtfleisch. Wir wachsen rankend und auch kletternd über den Boden im Sommer. Vor ein paar Tagen kam der Herbst mit großen Schritten und zauberte wunderschöne, warme Farben in die Natur. Er erzählte uns Kürbissen, dass es an der Zeit wäre erwachsen zu werden und dass wir geerntet werden könnten. Bloß was ernten ist, sagte er uns nicht. In den Morgenstunden ist es nun auch schon recht frisch, aber über den Tag werden wir von wärmende Sonnenstrahlen liebkost. Am Abend sind wir dann ganz müde vor lauter Wachsen. Erwachsen zu werden strengt nämlich ganz schön an. Auch uns Kürbisse. Viele Menschen kamen heute schon sehr früh und haben uns gepflückt und in ein großes Ding aus Blech mit vier Rädern verladen. Aus ihm kam grauer Rauch, der furchtbar stank. Ein riesengroßer Mensch meinte: "Die Ernte sei gut ausgefallen." Das war also ernten. "Und nun?", fragte ich mich. "Was passiert mit uns als nächstes?" Die Menschen legten uns auf eine mit Stroh geschmückte Pyramide. Jeder hatte ein schönes Plätzchen bekommen und wir fühlten uns alle sehr wohl. Doch bei jedem Geräusch zuckten wir zusammen. Sobald sich jemand der Pyramide näherte, zeigten wir uns von unserer besten Seite. Man weiß ja nie. Ich spüre warme Finger auf meiner Haut und werde dann auch schon sanft in einen Korb gelegt. Kürbine, eine cremefarbene Butternut-Dame gesellt sich zu mir. Marie, ein ganz deiner, orangener Hokkaido- Kürbis wird auch zu uns in den Korb gelegt. Vittorio ein charmanter Festval-Kürbis und Rosetta, eine quirlige Zierkürbis-Dame, sowie Alfredo und dessen neue französische Freundin Chantal Riesenkürbis vervollständigen die Runde. "Halt, ich möchte auch noch mit," sagt eine sonore Stimme aus nächster Nähe. Es ist Balduin der Moschus Kürbis. "So ihr Hubschen, jetzt fahren wir nach Hause, hören wie eine angenehme, fröhliche Stimme sagen. "Wer so eine tolle Stimme hat, kann nicht's Böses mit uns in Sinn haben." Zustimmend wackeln wir alle. "Aber, aber - irgendwie habe ich Angst", meint Kürbine. Ich habe soviel Schreckliches gehört. Da hat manwelchen von uns Kürbissen die Haut abgezogen und sie dann eingehobelt und auf offenem Feuer gegart. "Terrible, das ist ja furchtbar" jammert Chantal und zittert. Auf einmal geht ein Ruckeln durch den Korb und er wird mit uns hochgehoben. Wir werden ziemlich durchgeschüttelt. Alle knirschen und quietschen vor Angst. Plötzlich ist es ganz ruhig und still. Auch wir Kürbisse geben keine Mucks von uns. Ich spüre wieder die warmen Finger. Ich, Rudi, komme zuerst dran. Mutig strecke ich mich durch und erwarte mein Schicksal. "Freunde, ich kann richtig sehen!" Ich habe Augen und mit denen kann ich sehen. Die Welt um mich herum ist so schön und so bunt. Nicht's Schreckliches passiert mit uns, im Gegenteil. Wir werden zur Schau in den Garten gestellt und bekommen ein Gesicht. Nur das Malen kitzelt ganz doll und ich muss lachen. "Gell, ich bin jetzt ein richtig hübscher Laternenkürbis?" Die Farbe BraunGeschrieben von Sabine Stern in
Farbe des Monats, Geschichten zum Monat
Es war einmal eine Farbe, die niemand so recht beachtete. Die Leute bewunderten das strahlende Blau des Himmels, das leuchtende Rot der Rosen und das funkelnde Gold der Sonne – doch Braun blieb meist im Hintergrund. Eines Tages wurde Braun traurig. „Bin ich denn so unscheinbar?“, fragte es sich. „Niemand schreibt Lieder über mich, niemand malt Bilder, um mich zu feiern.“ Da kam ein alter Baum vorbei und rauschte mit seinen Blättern. „Ohne mich gäbe es keinen Wald. Und ohne mein braunes Holz gäbe es keine Wärme im Winter.“ Dann sprach die Erde: „Ohne mich, das braune Land, könnten keine Pflanzen wachsen, keine Blumen blühen, kein Leben gedeihen.“ Und schließlich rief die Schokolade lachend: „Und ohne mich wären die Menschen sehr, sehr traurig.“ Da lächelte Braun. Es war vielleicht nicht die lauteste oder auffälligste Farbe, doch es trug leise das Leben, die Wärme und die Geborgenheit in sich. Und so begriff Braun, dass es gerade durch seine Bescheidenheit unverzichtbar war. Die Reise der Farbe OrangeGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat
Es war einmal in einem fernen Land, in dem die Farben lebten wie Menschen – jede mit ihrer eigenen Persönlichkeit, ihren Eigenheiten und Träumen. Dort, zwischen der ruhigen Weisheit des Blaus und dem leidenschaftlichen Temperament des Rots, lebte Orange. Orange war lebendig, fröhlich und immer in Bewegung. Sie liebte Sonnenaufgänge, reife Früchte, bunte Blätter im Herbst und die Wärme eines Lagerfeuers. Überall, wo Orange auftauchte, wurde es ein bisschen heller. Kinder lachten lauter, Menschen fühlten sich lebendiger, und selbst der Himmel schien wärmer zu strahlen. Doch Orange fühlte sich manchmal übersehen. In einem Raum voller Farben schien Blau seriöser, Rot stärker, Grün beruhigender. "Bin ich nur ein Zwischenprodukt?" fragte sich Orange manchmal – halb Rot, halb Gelb, aber nie ganz etwas Eigenes? Eines Tages beschloss sie, auf eine Reise zu gehen, um herauszufinden, wer sie wirklich war. Sie wanderte durch Länder und Zeiten: In Indien tanzte sie auf Gewändern bei Festen. In den Straßen von Marrakesch schimmerte sie auf Gewürzbergen. In Japan zeigte sie sich im Herbst in Ahornblättern, die den Himmel zum Glühen brachten. Überall, wo Orange erschien, veränderte sich etwas. Menschen fühlten sich freier, mutiger, lebendiger. Sie verliebten sich schneller, lachten mehr, tanzten ausgelassener. Eines Tages traf Orange ein kleines Kind, das traurig am Straßenrand saß. Orange umhüllte es sanft, färbte das Licht um das Kind in ein warmes Glühen. Das Kind lächelte. "Du fühlst dich wie Hoffnung," flüsterte es. In diesem Moment erkannte Orange, was sie war. Nicht nur eine Mischung. Nicht nur auffällig oder laut. Sie war Begeisterung, Mut und Wärme in einem – das Versprechen, dass jeder Tag voller Leben stecken kann. Von da an war Orange nicht mehr auf der Suche. Sie wusste: Sie war die Farbe des Aufbruchs. Die Farbe des ersten Schrittes, des letzten Lichts am Horizont – und des Lächelns, das bleibt, wenn alles andere vergeht.
Schlühüwana ParkGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat Der kleine, tiefblaue See liegt wie ein kleiner, funkelnder Schatz unterhalb der großen, dunkelgrünen Schwarzwaldtannen. Bild und Text: ⭐⭐
Ein Kleid in weißGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat
Hermine geht die lange Treppe zum Dachboden hinauf. Gestern hat ihre Tochter ihr gesagt, dass sie heiraten wird. Hermines ist sehr glücklich darüber. Sie hat schon sehr lange auf diesen Tag gewartet und möchte ihre Tochter mit etwas ganz Besonderem überraschen. Ihr altes, weißes Hochzeitskleid liegt, gut verstaut, in einer alten Truhe auf dem Dachboden. Schon als kleines Mädchen hatte ihre Tochter immer erzählt, dass sie eines Tages das Kleid ihrer Mutter zu ihrer eigenen Hochzeit tragen würde. Nun war es also so weit. Hermine öffnete die Truhe und blickte in einen weißen Stoffhaufen aus Tüll und Spitze. Langsam entfaltete sie das Kleid und sah vor ihrem inneren Auge ihre Tochter in diesem weißen Traum zum Altar laufen. Die weiße Schleppe zieht sie hinter sich her. Der weiße Schleier verdeckt ihr Gesicht. In den Händen hält sie einen Strauß aus weißen Rosen. Nach der Trauzeremonie wird der Schleier für den Kuss vom Gesicht entfernt und die weißen Zähne ihrer Tochter strahlen in ihrem lächelnden Gesicht. Nach der Kirche läuft sie in dem weißen Kleid durch einen Regen aus weißem Reis. So wie der Reis, wird das Glück auf sie herab rieseln und Hermine sorgt dafür, dass ein paar weiße Tauben im rechten Moment losfliegen um die Treue des frischgebackenen Ehepaares zu symbolisieren. Gemeinsam steigt das frisch getraute Paar in eine weiße Kutsche, die von vier weißen Pferden gezogen wird. Der Himmel strahlt leuchtend blau und nur ein paar einzelne, weiße Watte-Wolken lockern das Bild ein bisschen auf. Hermine überlegt, ob ihre Tochter das Kleid wohl wirklich noch haben will. Vielleicht möchte sie auch lieber ein moderneres Kleid? Vielleicht möchte sie gar nicht mehr das alte Kleid ihrer Mutter tragen? Sie möchte ihre Tochter auch nicht in Verlegenheit bringen. Am besten zeigt sie ihr das Kleid nochmal ganz in Ruhe und lässt sie dann selbst entscheiden. Es sähe wirklich wunderschön an ihr aus. Jetzt muss das Kleid aber erst gereinigt und gebügelt werden. Hermine überlegt, ob sie ihrer Tochter auch ihre Perlenkette schenken soll. Die Hochzeit wäre ein guter Anlass. Am Hals ihrer Tochter, würden die weißen Perlen ihren Glanz und ihre Schönheit voll zur Geltung bringen. Voll gepackt steigt Hermine die Treppe hinab. Sie kann vor lauter weißem Tüll fast nichts sehen. Sie ist gerade unten angelangt, da klingelt es an der Tür. Hermine öffnet die Tür und muss erstmal ein bisschen Tüll vor ihrer Nase wegschieben, um zu erkennen, dass ihre Tochter dort steht. “Oh, Mama!”, sagt diese “das ist ja dein Hochzeitskleid! Ich habe mich gar nicht getraut zu fragen, ob ich es bei meiner Hochzeit tragen darf.” Die Tochter fällt Hermine um den Hals “Natürlich darfst du”, lächelt Hermine “ich freu mich schon darauf seit du ein kleines Mädchen bist. Das wird ein Traum in Weiß!” Mutter und Tochter strahlen sich an. Clara SchwarzGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat
In den dampfverhangenen Straßen von Schwarzdampfstadt lebte eine junge Ingenieurin namens Clara Schwarz. Clara war bekannt für ihre außergewöhnlichen Erfindungen und ihre Vorliebe für alles, was mit Zahnrädern und Dampfmaschinen zu tun hatte. Eines Tages entdeckte sie in den Tiefen ihrer Werkstatt ein altes, verstaubtes Buch mit dem Titel “Das Geheimnis des schwarzen Dampfes”. Neugierig begann Clara, das Buch zu studieren, und fand heraus, dass es eine Anleitung zur Herstellung eines besonderen Dampfes enthielt, der nicht nur Maschinen antreiben, sondern auch die Zeit beeinflussen konnte. Der Schlüssel zu diesem Dampf war ein seltenes schwarzes Erz, das tief unter der Stadt verborgen lag. Mit ihrem treuen mechanischen Begleiter, einem kleinen Dampfroboter namens Schwarzbot, machte sich Clara auf die Suche nach dem Erz. Nach vielen Abenteuern und Herausforderungen fand sie schließlich das Erz und kehrte in ihre Werkstatt zurück. Dort gelang es ihr, den schwarzen Dampf zu erzeugen. Als sie die Maschine aktivierte, um den Dampf zu nutzen, wurde sie in eine andere Zeit katapultiert – eine Zeit, in der Schwarzdampfstadt noch jung und voller Möglichkeiten war. Clara erkannte, dass sie die Chance hatte, die Zukunft der Stadt zu beeinflussen und sie zu einem besseren Ort zu machen. Mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten begann Clara, die Stadt zu verändern. Sie baute neue Maschinen, die das Leben der Menschen verbesserten, und sorgte dafür, dass Schwarzdampfstadt zu einem Zentrum für Innovation und Fortschritt wurde. Eines Tages, während sie an einer neuen Erfindung arbeitete, hörte Clara ein lautes Brummen am Himmel. Sie trat nach draußen und sah ein majestätisches Luftschiff, das über der Stadt schwebte. Das Luftschiff, genannt “Schwarze Wolke”, war das größte und beeindruckendste, das sie je gesehen hatte. Es wurde von einem berühmten Erfinder namens Kapitän Schwarzbart gesteuert, der von Claras Erfindungen gehört hatte und neugierig auf ihre Arbeit war. Kapitän Schwarzbart lud Clara ein, an Bord der “Schwarzen Wolke” zu kommen und mit ihm die Welt zu bereisen, um neue Technologien und Ideen zu entdecken. Clara nahm die Einladung begeistert an und gemeinsam reisten sie von Stadt zu Stadt, tauschten Wissen aus und inspirierten andere Ingenieure und Erfinder. Dank ihrer Reisen und der Zusammenarbeit mit Kapitän Schwarzbart wurde Clara Schwarz zur Legende, die nicht nur Schwarzdampfstadt, sondern die ganze Welt mit ihren Erfindungen und ihrem schwarzen Dampf in eine glänzende Zukunft führte. Rot ist die Farbe der LiebeGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat
Es war einmal ein junges Paar, Anna mit den roten Haaren und Max, der die Farbe Rot liebte.Die Beiden waren unsterblich ineinander verliebt. Ihre Liebe war so leidenschaftlich und intensiv, dass sie oft als “Feuer und Flamme” beschrieben wurde. Eines Tages beschlossen sie, einen Spaziergang durch den nahegelegenen Wald zu machen. Der Herbst hatte die Blätter in ein prächtiges Rot verwandelt, und die Bäume schienen in Flammen zu stehen. Anna trug einen roten Schal, der im Wind flatterte, während Max eine rote Rose in der Hand hielt, die er für sie gepflückt hatte. “Rot ist wirklich die Farbe der Liebe,” sagte Anna lächelnd, als sie die Rose entgegennahm. “Ja,” antwortete Max, “und es ist auch die Farbe der Leidenschaft und des Mutes. Unsere Liebe ist wie diese Farbe – lebendig und stark.” Sie setzten ihren Spaziergang fort und entdeckten einen kleinen roten Fuchs, der neugierig aus seinem Bau hervorschaute. “Schau mal, sogar die Tiere hier scheinen unsere Liebe zu spüren,” sagte Max lachend. Am Ende ihres Spaziergangs erreichten sie einen Hügel, von dem aus sie den Sonnenuntergang beobachten konnten. Der Himmel war in ein tiefes Rot getaucht, und die Sonne schien wie ein glühendes Herz am Horizont. “Ich werde diesen Moment nie vergessen,” flüsterte Anna, als sie sich an Max lehnte. “Unsere Liebe ist wie dieser Sonnenuntergang – wunderschön und unvergänglich.” Max nickte und küsste sie sanft auf ihre roten Lippen. “Solange wir zusammen sind, wird unsere Liebe immer in dem schönsten Rotleuchten.” Die gelbe ReiseGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat
In einem kleinen Dorf am Fuße des Himalayas lebte ein junger Mann namens Amar. Amar war bekannt für seine außergewöhnliche Liebe zur Farbe Gelb. Sein Haus war gelb gestrichen, er trug nur gelbe Kleidung, und sogar sein Fahrrad, das er liebevoll „Sonnenschein“ nannte, leuchtete in einem satten Gelbton. Eines Tages hörte Amar von einem geheimnisvollen Safranbaum, dessen Blüten so gelb waren, dass sie angeblich sogar die Sonne neidisch machten. Der Baum soll tief im Herzen des goldenen Waldes wachsen, einem Ort, der bisher nur in Geschichten existierte. Amar war fasziniert. „Wenn ich diesen Baum finde,“ dachte er, „werde ich das hellste Gelb der Welt sehen!“ Mit einem gelben Tuch als Glücksbringer und einer Portion Mango-Lassi für unterwegs machte er sich auf den Weg. Die Dorfbewohner schüttelten den Kopf. „Amar und seine Gelbsucht!“ lachten sie. Auf seinem Weg begegnete er einer Kuh, die golden schimmernde Hörner hatte. „Bist du auch auf der Suche nach dem Safranbaum?“ fragte Amar scherzhaft. Die Kuh muhte zustimmend und folgte ihm. Bald trafen sie einen Papagei, dessen gelbes Gefieder in der Sonne glänzte. „Ich wette, du kennst den Weg,“ rief Amar. Der Papagei zwitscherte und flatterte voraus. Je tiefer sie in den Wald gingen, desto gelber wurde die Umgebung. Die Blätter der Bäume waren gelb, die Blumen strahlten in leuchtendem Gold, und sogar der Boden schimmerte wie Sand an einem Sommertag. Amar war begeistert: „Ich bin im gelben Paradies gelandet!“ Nach Stunden des Wanderns stand Amar schließlich vor dem Safranbaum. Er war gigantisch und tatsächlich so gelb, dass es fast blendete. Doch als Amar näher trat, begann der Baum zu sprechen. „Warum bist du hier, Amar?“ Amar, leicht verwirrt, antwortete: „Ich liebe Gelb, und du bist das Gelbste, was ich je gesehen habe!“ Der Baum lachte sanft. „Gelb ist nicht nur eine Farbe, Amar. Es ist die Farbe der Sonne, die uns Wärme gibt. Es ist die Farbe des Safrans, der uns Geschmack verleiht. Es ist die Farbe des Glücks, das du in dir trägst.“ Amar verstand. Er nahm ein gelbes Blatt vom Baum als Andenken mit, kehrte ins Dorf zurück und erzählte allen seine Geschichte. Von diesem Tag an wurde Amar nicht nur als der Gelb-Liebhaber bekannt, sondern auch als der, der das Glück – in seiner liebsten Farbe – mit allen teilte. Und so hieß es im Dorf: „Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Lassi draus – und denk an Amar, den Gelben!“
Shirley und Lilli entdecken HeilbronnGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat
Eines schönen Morgens in Heilbronn beschlossen Shirley, die schwarz-weiße, schlanke Lhasa Apso Hündin, und Lilli, die silbergraue Yorkshire Dame, auf Entdeckungstour zu gehen. Ihr erster Halt war die beeindruckende Kilianskirche. Shirley war fasziniert von den hohen Türmen, während Lilli sich für die kunstvollen Fenster interessierte. Anschließend schlenderten sie zum Käthchenhaus, wo sie sich in die Geschichten von Käthchen vertieften. Die magische Atmosphäre des Hauses ließ sie in vergangene Zeiten eintauchen. Ihr nächster Halt war der Bildungscampus. Shirley war beeindruckt von der modernen Architektur und den vielen Studenten, die emsig lernten. Lilli genoss es, von den freundlichen Studierenden gestreichelt zu werden. Das Highlight ihres Ausflugsfanden sie bei der Experimenta, dem größten Science Center Deutschlands. Die interaktiven Ausstellungen und Experimente begeisterten die beiden Hunde, und sie lernten viel Neues über Wissenschaft und Technik. Dann folgten sie dem Neckar entlang und erreichten den Wertwiesenpark. Die weiten Grünflächen und die bunten Blumen boten ihnen eine willkommene Pause. Shirley jagte begeistert einem Schmetterling hinterher, während Lilli das Wasser des Neckars bestaunte. Erschöpft, aber glücklich, kehrten Shirley und Lilli nach Hause zurück. Heilbronn hatte ihnen erneut gezeigt, wie viel Geschichte, Natur und Wissenschaft die Stadt zu bieten hat. Und das war noch lange nicht Alles. 🐾⭐ Die Suche nach dem wahren BlauGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat Es war einmal in einem weit entfernten Land, das von der Farbe Blau beherrscht wurde. Der Himmel war blau, die Berge waren blau und sogar das Gras schimmerte in einem sanften Blau. Doch es gab eine kleine Stadt namens Blauhausen, in der die Menschen immerzu über das Blau nachdachten, doch nie wussten, wie sie den „Blau“-Zauber richtig nutzen sollten. Der König von Blauhausen, ein weiser Herrscher namens König Blauenstein, hatte einen besonderen Traum: Er wollte das tiefste und reinste Blau der Welt finden, das „Blaumelody“, ein Blau, das die Herzen der Menschen beruhigte und die Welt erleuchtete. König Blauenstein rief seine treuen Ritter zusammen und gab ihnen den Auftrag, das mystische Blau zu finden. Der Ritter Blauhelm, der mutigste der Ritter, nahm den Auftrag mit großer Entschlossenheit an. „Ich werde das Blaue finden, auch wenn ich bis zum letzten Tropfen meiner blauen Tinte suchen muss!“ Blauhelm machte sich auf die Reise. Er wanderte durch blaugrüne Wälder, durch tiefblaue Seen und über bläuliche Hügel. Doch jedes Blau, das er fand, war nicht das richtige. Es war entweder zu hell oder zu dunkel, zu weich oder zu scharf. Eines Tages, als er gerade auf einem blauen Felsen saß und über das Rätsel nachdachte, traf er eine alte, weise Frau, die sich Blauweide nannte. „Du suchst das wahre Blau, junger Ritter?“, fragte die Frau mit einem Lächeln, das so blau war wie der Himmel. „Ich kann dir helfen, doch du musst verstehen, dass das wahre Blau nicht gefunden, sondern geschaffen wird.“ Blauhelm war verwirrt. „Wie kann man das Blau schaffen? Es ist doch überall!“ Die alte Frau lachte und winkte mit ihrer Hand. „Das ist der Trick, junger Ritter. Blau ist nicht nur eine Farbe. Es ist ein Gefühl, eine Erinnerung, eine Harmonie zwischen Himmel und Erde. Um das wahre Blau zu finden, musst du das Blau in deinem Herzen spüren.“ Mit diesen Worten gab sie ihm eine kleine Flasche mit „Blauwasser“, das leise glitzerte. „Trinke davon, und du wirst wissen, was das wahre Blau ist.“ Blauhelm nahm die Flasche und trank einen Schluck. Plötzlich spürte er, wie sich etwas in ihm veränderte. Er hörte das Rauschen des Windes in den Blättern, das Plätschern der Flüsse und das Zwitschern der Vögel in einem Klang von Harmonie. Alles um ihn herum verschmolz zu einem einzigen „Blau“. Es war das „Blaumelody“, das König Blauenstein gesucht hatte. Mit diesem Wissen kehrte Blauhelm in die Stadt Blauhausen zurück, wo er den König fand und ihm von seiner Reise erzählte. Der König, so weise wie er war, verstand sofort. „Das wahre Blau ist nicht etwas, das wir besitzen, sondern etwas, das wir in uns tragen.“ Von diesem Tag an lernte das Volk von Blauhausen, das Blau in sich selbst zu finden und zu schätzen. Sie sangen das „Blaumelody“, und die Stadt erblühte in einem neuen Licht, das nie mehr erlosch. Und so lebten sie glücklich, in einer Welt, die mehr als nur blau war – sie war erfüllt von Harmonie und Frieden, dem „Blaubliss“.
Carnevale di VeneziaGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat Viele Jahre habe ich den Carnevale di Venezia besucht. Trotz der vielen Menschen war es immer ein besonderes Erlebnis. Ob auf dem Markusplatz oder einem der großartig ausgerichteten Bälle, die bunten, fantasievollen Kostüme versetzen einen in eine ganz besondere Stimmung. Man fühlt sich wie im Traum oder ist es eine Illusion? Venedig ist einfach außergewöhnlich. Seit dem Mittelalter war der Venezianische Karneval unglaublich prunkvoll und berühmt wegen der Schönheit seiner Maskeraden. Aufgrund der einzigartigen Natur der Stadt auf dem Wasser wurden Umzüge von Gondeln und venezianischen Prunkgondeln durchgeführt. Jeder Winkel und jeder Platz ist das Bild einer Theaterbühne. Fröhliche Gesellschaften improvisierten Dialoge und spielten Commedia dell'arte, untermalt von Gitarrenakkorden und Mandolinenklängen. Jeder konnte sich einen Platz suchen, an dem er sein Stück frei vortragen konnte. Während des Karnevals war die Piazza und die darumliegenden Zonen ein einziges Durcheinander von Spielen und Veranstaltungen. Aus allen Orten kamen Komikergruppen, Akrobaten, Seiltänzer, Händler, Marktschreier, Astrologen, Zahnzieher und Musikanten in Venedig an. An den Vergnügungen und an den gemeinsamen Lustigkeiten nahmen alle teil, gleich erscheinend durch die Maske. Damals dauerten die närrischen Tage fast ein halbes Jahr und wurden sogar über die Staatsgeschäfte gestellt. Die Stadt verhängte Erlass über Erlass, um die Maskerade und deren Missbrauch zu verbieten, doch es war vergebens. Da sich unter den Masken sehr wichtige Persönlichkeiten verbergen konnten, war die Maske in Venedig unantastbar und durch eigens dafür bestimmte Gesetze geschützt. In voller Blüte stand der Karneval zu Lebzeiten Casanovas im 18. Jahrhundert. Erst als Napoleon 1797 die Stadt einnahm, verbot er den Karneval kurzerhand. Die Herrschaft Napoleons war nicht nur der Untergang der Republik, sondern auch der beginnende Dornröschenschlaf des Karnevals. Die Erweckung des Karnevals aus seinem fast 200-jährigen Schlaf führte 1979 auch zum Wiederaufblühen eines fast vergessenen Gewerbes – dem der Maskenherstellung. Der Karneval in Venedig ist etwas Besonderes. Die Masken, die durch ihre Schönheit und ihre ausgefallenen Kostüme wirken, bewegen sich mit Eleganz und Leichtigkeit. https://www.venedigtourismus.com/programm-karnevals-venedig.html
FarbenspielGeschrieben von Sabine Stern in
Geschichten zum Monat In einem kleinen Dorf namens Regenbogenhausen lebten die Farben in Harmonie miteinander. Jede Farbe hatte ihre eigene Aufgabe und trug zur Schönheit des Dorfes bei. Rot war die Farbe der Liebe und Leidenschaft, die die Herzen der Menschen erwärmte. Blau war die Farbe der Ruhe und Gelassenheit, die den Dorfbewohnern Frieden brachte. Gelb war die Farbe der Freude und des Glücks, die das Lachen und die Fröhlichkeit verbreitete. Eines Tages verschwand die Farbe Grün aus dem Dorf. Ohne Grün begannen die Pflanzen zu welken, und die Felder wurden kahl. Die Dorfbewohner waren besorgt, denn Grün war die Farbe des Lebens und der Natur. Rot, Blau und Gelb beschlossen, sich auf die Suche nach Grün zu machen. Sie reisten durch Wälder und über Berge, bis sie schließlich auf eine dunkle Höhle stießen. In der Höhle fanden sie Grün, das von einer bösen Hexe gefangen gehalten wurde. Die Hexe wollte die Farben trennen, um das Dorf in Dunkelheit zu stürzen. Mit Mut und Entschlossenheit kämpften Rot, Blau und Gelb gegen die Hexe. Rot nutzte seine Leidenschaft, um die Hexe zu schwächen, Blau brachte Ruhe und Gelassenheit in den Kampf, und Gelb verbreitete Freude und Hoffnung. Gemeinsam besiegten sie die Hexe und befreiten Grün. Als sie nach Regenbogenhausen zurückkehrten, erstrahlte das Dorf in neuem Glanz. Die Pflanzen blühten wieder, und die Felder waren grün und lebendig. Die Dorfbewohner feierten die Rückkehr von Grün und lernten, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen. Von diesem Tag an lebten die Farben in noch größerer Harmonie und schätzten die Vielfalt und Schönheit, die jede Farbe in ihr Leben brachte.
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