Die Superhündinnen 2Geschrieben von Sabine Stern in
Die Superhündinnen ![]() „Das hört sich ja schrecklich an und tut mir in den Ohren weh,“ meckert Lilli und versucht mit ihren Pfoten die Ohren abzudecken. „Der Nachrichtensprecher aus dem Radio hat gerade gemeldet – dass im Wertwiesenpark hier in Heilbronn, das C beim Tonplattenspiel nicht funktioniert. Sie vermuten, dass jemand das C gestohlen hat,“ergänzt sie. „Was will jemand mit dem C anfangen? Das verstehe ich nicht, meint Lilli. Soviele Leute gehen in diesem schönen Park spazieren, niemand soll den Diebstahl gesehen haben? So ein wunderschöner Park etwas ganz besonderes zu jeder Jahreszeit. Im Frühjahr, wenn die Krokusse auf den Wiesen blühen, oder die Tulpen und Narzissen,“ sie gerät ins schwärmen. “Auch wenn dann die Rosen in den dafür vorgesehenen Bögen duftend riechen.“ „Und die sprudelnden Wasserquellen an sind,” schwärmt Tessa weiter. “Auch wenn im Herbst die Blätter in den vielen schönen Farben schillern. Gern beobachte ich die Enten von der kleinen Brücke an dem Teich”, fügt Lilli ganz verträumt hinzu. „Ja, das ist schön und wenn wir dann mit Frauchen und Herrchen auf der Wiese toben,“ meint Tessa. „Apropos toben, als du letztes Mal bei dem Tonplattenspiel gehüpft bist, haben da noch alle Töne funktioniert?“ fragt sie Lilli. „Wir haben das Lied – Alle meine Entchen – gehüpft, das hat riesen Spaß gemacht,” antwortet diese. „ Dann wird es Zeit für einen neuen Einsatz der Superhündinnen”, sagt sie zu Lilli. Sie hüpfen aufgeregt durch das Zimmer. Und schon sind beide auf dem Weg zum großen Abenteuer im Wertwiesenpark. Nur noch über die Sontheimer Straße. Grün zeigt die Fußgängerampel und beide springen den Weg hinunter zum Eingang des Wertwiesenparks. „Hier ist die Grillhütte, aber keiner grillt leckereWürstchen,“ mault Lilli schnuppernd. „Es ist ja auch Montagvormittag, Dummerle, da arbeiten doch die meisten Menschen,“ sagt Tessa kopfschüttelnd. „Die Jugend von heute, kein Ahnung,“ murmelt sie. „Komme wir gehen zum Ort des Geschehens,“sagt sie. Vorbei an der Kneippanlage, dem Heilbronner Stonehenge und dem Rosenpavillion springen sie über die Wiese. „Da vorne sehe ich Romea und Julio“ ruft Tessa. „Ich sehe niemanden,“ meint Lilli. „Das sind zwei Skulpturen aus Stein, der Bildhauer hat sie so genannt. Sie wurden anläßlich der Landesgartenschau 1985 von ihm kreiert. „Was du alles weißt?“ staunt Lilli. Aber sogleich springt sie auf die vor ihr liegenden Tonplatten. „Wie ging das nochmal?“ grübelt sie laut vor sich hin. Tessa schaut der hüpfenden Lilli zu. „Alle meine Entchen pleng,pleng, auf dem See..“ jault sie. „Was ist denn da los. Pleng, pleng. Das muß ich mir genauer ansehen.“ Neugierig schaut sich Tessa um. Pleng ist nicht das C sondern das G. Das Pleng ist der Ton G und irgend etwas stört hier,“ meint sie schnuppernd. „Jetzt muß ich aber lachen. Schau her Lilli!“ Eine rosafarbene Nasenspitze schaut unter der Tonplatte G hervor. „Seid ihr von allen Geistern verlassen? Meine Jungen sind von dem Krach so erschrocken. Übrigens ich heiße Lotte und bin eine Maulwürfin. Hugo, mein Mann und ich haben hier unser Nest gebaut.“ „Ihr stört aber mit eurem Heim das Tonplattenspiel. Es ist Frühling und bald wimmelt es hier von Menschen und ihren Kindern, die hier spielen. Da werdet ihr keine Ruhe mehr haben.“ bemerkt Tessa. Ratlos schaut Lotte die beiden Hündinnen an. „Ach wäre nur Hugo hier, aber der gräbt stadteinwärts.“ „Vielleicht können wir dir und deinen Kleinen helfen.“ meint Lilli. „ Wie meinst du das?“ fragt Tessa. „Lass uns für Familie Maulwurf dort hinten am Rhododentronbusch eine Höhle buddeln und wenn Herr Maulwurf kommt, kann er sie fertiggraben.“ Begeistert hüpft sie mit Frau Maulwurf und den Kleinen im Kreis herum. „Eine tolle Idee,“ sagt Tessa Pfote klatschend. Gesagt, getan. Beide Hündinnen sind in ihrem Element. Schon bald tummelt sich Frau Maulwurf mit ihren Kleinen in ihrem neuen Heim. „Danke ihr Zwei. Ihr seid unsere Heldinnen, das war super.“ meint Frau Maulwurf freudestrahlend. Jetzt müssen wir aber schnell nach Hause, bald gibt es Abendbrot. In Windeseile springen die Hündinnen nach Hause. „Das haben wir aber super gemacht, meint Lilli. „Wir sind halt die Superhündinnen, zwinkert Tessa ihr zu und kuschelt sich an ihre kleine Freundin. Gääääääähn, ich freu mich schon auf unser nächstes Abenteuer, meint Lilli. Die SuperhündinnenGeschrieben von Sabine Stern in
Die Superhündinnen
Flein liegt als selbständige Gemeinde landschaftlich reizvoll am Südrand des Oberzentrums von Heilbronn umrahmt von Weinbergen. „Lilli, siehst du diesen wunderschönen Schwan auf dem See?“ „Der ist ja schwarz wie die Nacht, aber er sieht faszinierend aus. Schau Tessa, er kommt auf uns zu geschwebt. „Hallo“ flötet der Schwan.“ „Hallo hübscher Schwan, wir sehen dich zum ersten Mal, wie kommst hierher zum Fleiner See?“ rufen die Hundedamen im Chor. „ Ich heiße Mila und bin eine verzauberte Labradorhündin. Eine schwarze Labraorhündin“ „Aha, daher ein schwarzer Schwan, “ piepst Lilli ganz aufgeregt. „Wer hat dich denn verzaubert hübsche Schwänin, fragt Tessa?“ „ Der Fischkönig Karl von Karpfen. Am besten ich erzähle euch die Geschichte, „ meint die Schwänin Mila.
die Superhündinnen 4Geschrieben von Sabine Stern in
Die Superhündinnen
Wir sind schon fast oben, da sehen wir in einem Winzerhäuschen einen seltsamen Mann mit einem kleinen Hund sitzen. Der Mann trägt eine Krone mit Weintrauben und einem Leopardenfell um die Hüften. Ein kleiner Yorki sitzt zu seinen Füßen. Neben dem Winzerhäuschen steht ein Wagen mit Holzfässern, der geschmückt ist mit Blumen und Weintrauben. Ein schaurig aussehender Kerl sitzt schlafend auf dem Kutschbock. "Hast du dir keine Gedanken darüber gemacht, dass der Hund jemandem gehören könnte und diejenigen sich Sorgen um ihn machen. Sie heißt übrigens Lucy und ist erst ein Jahr alt." „ Das habe ich nicht bedacht, sagt Bacchus kleinlaut. Wir hatten sehr viel Spaß, sind ausgiebig spaziert und haben viele Leckereien von den Winzern erhalten. Ich kontrolliere ob die Weinreben auch richtig bearbeitet werden. Jetzt im Winter muss der Rebschnitt durchgeführt werden. Vor dem Austrieb müssen die Ruten in einem runden Bogen befestigt werden. Früher sagte man zu diesen Arbeiten: biegen, pfahlen und anne machen. Bis zu 20 cm muss dann der ganze Boden bearbeitet und gelockert werden. Gleichzeitig wird das Unkraut entfernt. Im Sommer werden dann die unnützen Triebe gezwickt und die übrig gebliebenen Triebe am Pfahle festgebunden. So haben sie mehr Licht zum Wachsen und reifen. Diese Laubarbeit wird öfters wiederholt. Wenn es dann auch noch nötig wird, werden die Pflanzen mit Pflanzenschutzmittel gegen Schädlinge und Krankheiten besprüht. Mitte August fangen dann die Trauben an zu reifen. Der Winzer entfernt heutzutage einige Trauben. Er dünnt aus. Sod dass die übriggebliebenen Trauben, saftiger und süßer werden., also mehr Qualität erreichen. jetzt kommt die schönste Zeit in den Weinbergen. Die Weinleser schneiden die Trauben ab und füllen sie in Bütten und Zuber. Dann folgt ein fest mit leckerem Essen und viel Spaß. Da darf ich natürlich nicht fehlen. Zum Schluss werden in der Kelter die Beeren von den Stielen getrennt und in Pressen ausgepresst. Der Traubensaft gärt dann im Keller in Holzfässern. Nach ein paar Monaten wird dann der gewordene Wein abgefüllt. Schnell springen sie zu Lucys Zuhause. Dort werden sie herzlich begrüßt. Das Herrchen von Lucy schenkt uns zwei Knochen. Das habt ihr aber fein gemacht. Vielen Dank, sagt er. Ihr seid richtige Superhündinnen.“ Jetzt aber ganz flott heim, damit wir nicht so großen Ärger bekommen. Rein zur Terrassentür und hüpf auf das Sofa. Frauchen kommt auch schon die Treppe runter. Ärger gab es keinen, aber am nächsten Morgen stand in der Zeitung: „ Die Superhündinnen haben die kleine Yorkidame Lucy gefunden. Alle sind überglücklich.“ Und wir erst. Der Knochen ist sooooo lecker. Die Superhündinnen 3Geschrieben von Sabine Stern in
Die Superhündinnen
Frauchen ist schon ganz aufgeregt, aber ich frag mich wieso. Wer ist Käthchen, was ist Theater und warum kann ich nicht mit? “Theater, Theater der Vorhang geht auf…” Das hab ich schon einmal gehört, das ist ein Lied. Aber mehr von “Theater” weiß ich nicht. Viele Leute gehen in’s Theater um sich unterhalten zu lassen, meint Frauchen. Ich unterhalte mich mit Lilli und Dino meinen Hundefreunden. Aber ich verstehe, es geht um viel Spaß. Trotzdem kapiere ich nicht, wie Frauchen ohne mich Spaß haben kann und deswegen lege ich mich schmollend in mein Körbchen. .......Vor dem Femegericht klagt der Waffenschmied Theobald Friedeborn den Grafen vom Strahl an, seine Tochter Katharine mit Hilfe der Magie entführt zu haben……….. Frauchen liest die Geschichte vom Käthchen von Heilbronn vor. Die will ich gar nicht hören. Theater, Käthchen, Theater, Käthchen, ich bin so müde, müde ….. Chrrrrrrrrrrrrrrrrrr ...... Jeden Morgen, wenn ich mit Frauchen zur Bäckerei gehe, freue ich mich auf die wunderbaren Düfte von frischem Brot, Honig, Zimt und dem Duft von anderen Gewürzen, die aus Venedig kommen. Frauchen arbeitet in.der Bäckerei und ich darf immer mit. Meistens liege ich unter dem Backtisch und schaue zu. Es ist immer viel los und immer wieder spannend. Kurz nach ihren schlimmen Erlebnissen auf Burg Thurneck heiratet nun das Käthchen ihren Grafen vom Stahl. Dem Grafen wurde in einem weissagenden Traum die Hochzeit mit der Kaisertochter angekündigt. Für die Hochzeitsfeierlichkeiten gibt es jetzt in den Bäckereien der Stadt natürlich viel Arbeit. Lillli, die Hündin von Käthchen, kenne ich schon lange. Oft begleiten die beiden Käthchens Vater, Theobald Friedeborn den Schmied von Heilbronn, er reparierte des öfteren das Fuhrwerk der Bäckerei. Käthchen ist dann sehr nett zu mir und krault mich immer hinter den Ohren. Das mag ich besonders gern. Aber anders ist sie wie die anderen Mädchen, irgendwie herrschaftlicher. Naja, vielleicht bilde ich mir das jetzt auch ein. Schick wäre gewesen, wenn ich zur Hochzeit eingeladen worden wäre, da hätte ich mein wunderschönes grünes Halsband getragen, und hätte auch gebadet, obwohl ich das nicht so gern tue. Und natürlich wäre ich bestimmt auch ganz artig gewesen. Aber … “Tessa springe nicht um meine Füsse, der Korb Äpfel ist schwer”, ruft Frauchen, die für die süssen Backwaren in der Bäckerei zuständig ist. Vielleicht hätte mich der Dino, der schicke Rüde, zur Hochzeit begleitet. Alle Hundemädchen wären auf mich neidisch gewesen, besonders Lilli. Wie muß ich sie überhaupt jetzt als hoheitlichen Hund ansprechen? “Tessa in zwei Stunden werden die Käthchentaler abgeholt und dann gehen wir auf den Marktplatz,”sagt Frauchen. Dort wird dann das Käthchen mit ihrem Liebsten sein und die Käthchentaler verteilen. Die Ladentür geht auf und Lilli, meine Yorkifreundin, kommt mit zwei Knappen herein. “Wir sollen das Gebäck für die Festlichkeiten abholen.” sagt der Eine.”Ja, meint Lilli, wir sollen die Honigkuchen abholen.” Tessa schaut Lilli fragend an. Da stimmt doch etwas nicht. Lillis Blick wandert zur Tür. Tessa sieht vor dem Geschäft einen Kolbenwagen stehen. Eigentlich wird diese Art von Wagen zum Warentransport benutzt. Aber dieser transportierte eine adelige Dame. Er scheint nicht zur Personenbeförderung gebaut worden zu sein. Die Dame sitzt in der Mitte auf einem Hocker und versucht mit einem Tuch, ihr Gesicht zu verstecken. Irgendwie kommt mir diese Dame bekannt vor, grübelt Tessa. Jetzt fällt es mir ein, es ist Kunigunde von T.. Sie hätte selber gern den Grafen geehlicht. Schließlich hat er viele große Ländereien und ist sehr reich. Bestimmt hat sie wieder ein falsches Spiel vor. Liess sie ihn doch bei ihrer Befreiung im Glauben, in ihr die Kaisertochter zu erkennen, die ihm als solche in einem weissagenden Traum als Ehefrau angekündigt wurde. Mein Blick wandert zu Lilli. Ihr ängstliches Gesicht bestätigt meine Vermutung. Als ob Paul Gedanken lesen können, ruft er durch den Raum: “Na süße Lilli, du magst doch sicher ein paar Kekskrümmel naschen.” Lilli saust in Richtung Backstube und ich, Tessa, hinter her. “Was ist denn passiert?” frage ich Lilli. “Ich war im Burggarten und da hörte ich flüsternde Stimmen. Sie planten die Käthchenthaler zu stehlen, um sie dann in den Neckar zu werfen. Die eine Stimme erkannte ich sofort. Es war die der Kunigunde von T., die Erzfeindin von meinem Käthchen. Ich robbte mich langsam an und stibitzte ihr Taschentuch mit Monogramm. Dann rannte ich was das Zeug hält und alle hinter mir drein. Ich schaffte es zwei Häuser von hier zu verstecken, denn leider schaffte ich es nicht zu den Wachen. Die Knappen waren einfach zu schnell mit dem Wagen. Die Bäckerei war die einzige Chance zu entkommen, erzählte Lilli, nach Luft japsend. Jetzt können wir zusammen als Superhündinnen die Tragödie abwenden. Schnell lass uns zum Grafen laufen. Wir bringen ihm das Taschentuch. Die Superhündinnen retten die Käthchentaler.” Gesagt, getan. Fürchterlich bellend stehen wir vor den Wachen. Da kommt auch schon der Graf. “Warum bellen denn die Zwei so?” murmelt der Graf in seinen Bart. Lilli legt ihm das Taschentuch der Kunigunde vor die Füsse. “Das Wappen der Kunigunde von T. Wenn wir uns nicht beeilen, passiert bestimmt wieder etwas Schlimmes. Wo habt ihr es gefunden?” fragt er uns. Schnell saussen wir davon. Wir hören nur noch sein “Folgt den Zweien” und so führen wir sie zur Bäckerei. Wir kommen noch rechtzeitig. Gerade laden die Knappen die letzten zwei Körbe auf. Der Graf reimt sich eins und eins zusammen. “Liebe Kunigunde, das ist ja eine Überraschung. Wie ich sehe, wolltet ihr meiner Braut etwas Arbeit abnehmen und ihr das Gebäck bringen. Sie wartet schon darauf. Meine Wachen begleiten euch, damit unterwegs kein Unglück geschieht und die Käthchentaler heil bei meiner Liebsten ankommen.” sagt der Graf schmunzelnd. Das Gefährt setzt sich in Bewegung und rollt von dannen. “Euch beiden bin ich zu großem Dank verpflichtet. Hiermit dürft ihr am Festmahl der Hochzeit teilnehmen. Es ist ist mir eine Ehre, Hundemaid Lilli und Hundemaid Tessa. Jetzt muß ich aber schnell zurück, sonst komme ich noch zu spät zu meiner eigenen Hochzeit. Hundemaid Lilli, ich nehme euch gleich mit zu meiner Liebsten, die sicher schon sehnsüchtig auf uns wartet ,” sagt der Graf lächelnd zu uns. Schwanzwedelt und jauchzend bedanken wir uns bei ihm und Lilli nimmt er auf den Arm und schon entfernen sie sich schnellen Schrittes. “Tessa ist das wahr, wir dürfen zum Festmahl der Hochzeitsgesellschaft”, fragt mich Dino aufgeregt. “Ja, du kannst als meine Begleitung mit, aber vorher gehen wir noch auf den Marktplatz und schauen uns das Spektakulum zu Ehren der Hochzeit an”, antworte ich. Wir drängeln uns durch die Menschenmenge ganz vor . Oh sie sieht so schön aus , das Käthchen, wirklich wie eine kaiserliche Prinzessin. Ich bin ganz verzaubert. “Heil dir, Käthchen von Heilbronn, kaiserliche Prinzessin von Schwaben!” rufen alle, als Käthchen die Käthchentaler verteilt. Tessa, warum jaulst du denn so, träumst du? Räckel, ich bin tatsächlich eingenickt und habe alles nur geträumt. Die SuperhündinnenGeschrieben von Sabine Stern in
Die Superhündinnen
Frauchen ist in ihrem Arbeitszimmer und Herrchen an der Hochschule. „Was können wir denn spielen?“ fragt Lilli. „Die Welt retten.“ meint Tessa zwinkernd zu Lilli. „Das können doch nur Superhelden. Immer gibt es nur Superhelden.“ meckert Lilli. „Na, wie wäre es wenn wir Superhündinnen wären?“ fragt Tessa. „Das passt doch: Tessa und Lilli, die Superhündinnen. retten die Welt.“ erwidert Lilli mit piepsiger Stimme ganz aufgeregt. „Na, dann fangen wir vielleicht erstmal in der Gegend an.“ sagt Tessa ernüchternd. „Frauchen lässt immer das Radio an. Gleich kommen die Nachrichten rund um Heilbronn. Pass auf Lilli.“ „Und hier das Neueste aus Heilbronn und Umgebung.“ berichtet der Nachrichtensprecher. Lilli und Tessa spitzen die Ohren. „Dem König vom Köpfertal wurde sein Lieblingstier Fredo, ein Adler, gestohlen. Eine seiner kostbaren, hölzernen Adlerfedern hat man im 10 Meter entfernten Gebüsch gefunden. Ansonsten fehlt von dem Adler jede Spur. Der König vom Köpfertal ist auf jeden Hinweis dankbar und eine Belohnung wartet auf den Finder.“ „Das ist doch was für uns.“ meint Tessa. „Unser 1. Fall.“ antwortet ihr Lilli um den Tisch hüpfend vor lauter Freude. „Aber wie kommen wir an den Tatort, Fräulein Clever Tessa?“ fragt sie dann im Hüpfen innehaltend. „Natürlich mit Frauchen, ich krieg das schon hin“, beruhigt sie Tessa. Wie auch immer das Tessa hingekriegt hat. Lilli kann es gar nicht glauben, aber sie erschnüffeln sich eine Stunde später den Weg ins Köpfertal. An der Jägerhausstraße gegenüber der Einfahrt zum Trappensee beginnt der romantische Spazierweg durch das Köpfertal, entlang des Pfühlbaches. Der Weg über einen Steg führt zum historischen Licht-Luft-Bad mit urigem Biergarten, aber da möchten beide heute nicht hin. Ihr Weg führt die Superhündinnen hinauf zum Stausee im Stadtwald. Dort beginnt das Reich des Köpfertal-Königs. Ein Stückchen waldeinwärts liegt die idyllische Einsiedelei mit einer Kapelle und einem Pavillion. Das große Buch mit der Köpfertalsage liegt im Pavillion. Für die Superhündinnen liegt es zu hoch. So sehr sie auch hüpfen, und Lilli kann ganz hoch hüpfen, sie schaffen es nicht zu lesen. Dafür gibt es ein Video auf YouTube. Jetzt machen die beiden erstmal Rast. Frauchen hat ein paar Leckerlis in die Tasche gesteckt und frisches Wasser gibt es hier genug an der Quelle. An der Kapelle nimmt Tessa eine Spur auf. Es riecht nach frischem Holz, ein wenig nach Mensch und nach Vogel. Eilig läuft sie vorraus. Lill frisst noch die letzten Leckerlis und springt ihr dann nach. Es riecht herrlich nach Bättern und Erde und vielen Tieren. Da ist die Spur eines Wildschweins, schon stehen sie vor einem, aber das kann kein richtiges sein. Das lebt ja nicht, es ist aus irgendeinem Metall und kalt. Der Weg führt sie weiter zu einem weiteren Wildschwein, aber das hat Borsten aus Holz, lebt das? „Irgendwie, meine ich, ist das lebendiger“, meint Lilli. „Dort vorne vor sitzt ein Zwerg. Ob wir den mal um Hilfe bitten? Er scheint uns nicht zu verstehen. Wahrscheinlich spricht er kein hundisch“, erwidert Tessa. „Ich bin froh, dass es nicht regnet“ meint Lillil, die kein Wasser mag. „Und ich bin froh, daß es nicht Nacht ist, da hätte ich schon ein bisschen Schiss.“ erwidert Tessa. Mit erhobener Rute stolziert Lillil an ihr vorbei. „Ich nicht, wir sind doch Superhündinnen. Schau mal, wie diese Engel das Köpfertal beschützen.“ Schnell huschen die zwei weiter, auf der Suche nach dem Adler vom Köpfertal. Der Weg führt vorbei an dem Dschungelkämpfer, an dem schlauen Fuchs und dann geht’s zum See. Ein Holzbänkchen läd zum Verweilen ein, aber sie marschieren tapfer weiter zum Fischreiher, aber auch er kann ihnen leider nicht weiterhelfen. Plötzlich nimmt Lilli Witterung auf. „Hier riecht es nach Federn, zwar nicht so wie ich sie kenne, aber doch nach Federn.“ Die Superhündinnen machen Halt beim Bären, der auf einen kahlen Stamm zeigt. „Dort stand bis vor zwei Tagen Fredo, der Adler vom Köpfertal. Ein Bienenschwarm lenkte mich ab und ich folgte ihnen. In der Hoffnung etwas Honig zu erhaschen, aber leider hab ich mir ausser ein paar Stichen nichts gefangen. Als ich dann zurückkam war Fredo verschwunden. Nur eine hölzerne Feder lag im Gebüsch.“ Lilli untersucht sofort den Stamm und das Gebüsch. „Wieder der gleiche Geruch von Holz und Mensch, aber die Mischung kommt mir irgendwie bekannt vor. Wo habe ich das schon mal gerochen?“ „Ich weiß es, komm schnell, Lilli“. Und so sausen beide am Murmeltier vorbei, welches ihnen erschreckt nachschaut. An der der Spirale „Durch und durch meiner lieben Frau.“ eilen sie weiter. Hinaus aus dem Slulpturenweg. Entlang an den wunderschön vom Herbst gefärbten Bäumen geradewegs nach Löwenstein. „Wieso Löwenstein?“ fragt die kleine Lilli. „Letzte Woche waren wir doch in Löwenstein und haben den Ort angeschaut. Die alte Stadtmauer, die Stadtkirche, die Reste vom alten Schloss und noch soviel mehr und diese Holzwerkstatt. Da hat es genauso gerochen, wie an dem Stamm. Komm.“ An der Holzwerkstatt steht gleich vorne ein Adler, Fredo? Herr Kübler schnitzt gerade noch ein paar Federn fertig. Herr Kübler ist gerade fertig und streicht an dem Flügel des Adlers herunter. „Jetzt ist alles wieder in Ordnung, Fredo. Ich habe deine Feder wieder eingefügt. Es ist schlimm, dass die Leute immer wieder einen Schaden verursachen müssen. “Der König wird sich aber freuen, wenn wir ihm jetzt seinen Fredo wiederbringen. Und Tessa und Lilli haben sich verhalten wie zwei Superhelden, Enschuldigung, “Superhündinnen.“ Und wie sich der König vom Köpfertal freut! Gleich stellen Herr Kübler, Tessa und Lilli, Fredo auf seinen Platz. „Tessa und Lilli kommt mal zu mir”, winkt der König die zwei Hündinnen zu sich. „Hiermit ernenne ich euch zu den ‘Superhündinnen des Köpfertals’ und das ist noch nicht alles. Jede von euch bekommt einen leckeren Fleischknochen vom Metzger Braun aus Sontheim.“ sagt er lächelnd mit sonorer Stimme. Die Antwort ist ein freudiges Bellen. Müde und überglücklich kommem die Zwei nach Hause. „Jetzt muß ich mich erstmal ausruhen“, gähnt die kleine Lilli. „Und ich höre Nachrichten“, meint Tessa. „Und hier das Neueste aus Heilbronn und Umgebung.“ berichtet der Nachrichtensprecher. “Im Wertwiesenpark ist das ‘Hohe C’ verschwunden.”
(Seite 1 von 1, insgesamt 5 Einträge)
|
Verwaltung des BlogsSeiten |
Powered by Serendipity 2.4.0.
Design by Carl Galloway.