Der KavalierGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude In der engen Gasse war es dunkel. Im Schatten des schmalen Palazzi mit den gotischen Fenstern steht regungslos eine vermummte Gestalt. War es Mann? War es Frau? War es Edelmann oder Bauer? Von den Schultern fällt ein schwarzer Tabarro bis auf den Boden. Auf dem Kopf trägt die Gestalt einen schwarzen, mit Marabufedern verzierten Tricorno. Darunter ist eine spitzenbesetzte Seidenkaputze, die eine weißgrundige Maske, eine Bauta, hält. Aus den schmalen Augenschlitzen der Maske blitzt das weiß der Sclera. Auch das Azurblau der Augen kann man erkennen. An dem Ringfinger steckt ein wunderschöner filigraner Ring mit einem blutroten, großen, in Krallen gefassten Stein mit einem Wappen. So ein wunderschön gearbeites Stück kann nur einem edlen Herrn gehören. Er dreht sich schnell und gewandt um und geht zu dem Kanal. Eine rote langstielige Rose befindet sich in der Hand. Seine Statur ist groß und kräftig. Der Mantel öffnet sich ein wenig, eine cremefarbene Spitzenmanschette schaut unter dem rotbestickte Ärmel des Justaucorps hevor. Gerade biegt eine Gondel in den Kanal. Die schwarze, überdachte Gondel nähert sich und legt an. Die Gondel gleitet davon und verschwindet hinter der Biegung des Kanals in Richtung Giudecca. Bild und Text Sabine Stern Reise durch die EntspannungGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Calotta wohnt mit ihrem Vater, dem Dottore, im schönen Venedig. Ab und zu besucht sie mit ihm seine Patienten. Ihr ist aufgefallen, dass immer mehr Menschen unter Stress leiden. Was Stress ist und zu welchen Krankheiten er führen kann, erfährt sie aus Büchern in der Biblioteca Marciana am Markusplatz. Entspannung sei sehr wichtig steht da drin. Also macht Calotta sich auf eine Reise an verschiedene Orte wie Prog, das Schultzsche Land, Ment, Hatha und die Burg Qigong. Dort möchte sie mehr über Entspannungstechniken lernen um diese dann weiter zu lehren. In ihrem Tagebuch beschreibt Sie diese abenteuerliche Reise durch die Entspannung. ClementinchenGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Wer ist Clementinchen? ⭐⭐ VerschlafenGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Verschlafen - der Tag fängt ja gut an. Schnell aus den Federn und ab unter die Dusche. Brrrrrrrrr eiskalt. Ich habe wieder nicht daran gedacht, dass sich das Wasser erst erwärmen muß. Jetzt fällt mir auch noch das Shampoo runter und knirsch - ich bücke mich und komme nur schwer hoch. Das hat mir gerade noch gefehlt. Ich bewege mich wie Quasimodo und bin steif wie ein Brett. Da muss ich durch. In zwei Stunden ist ein wichtiger Kundentermin. Es ist ein Neukunde, also nichts mit Termin verschieben und mein Kollege ist selber auf einem Termin und kann nicht einspringen. Und da sehe ich sie. Ganz verschlafen steht sie in der Tür. Sie strahlt mich an und zaubert mir sofort ein Lächeln in das Gesicht. Sie kommt auf mich zu und ich halte den Atem an. Ihre rauhe Zunge spüre ich an meinem Knöchel. Das kitzelt und ich springe ungeschickt auf die Seite und knirsch - ich kann mich wieder bewegen. Sie ist eine Zauberin, aber das weiß ich schon lange. Ich liebe sie, mein süßes, kleines Hundemädchen ⭐⭐ Inseln der LaguneGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Fernab vom Trubel Venedigs kann man am Wochenende die umliegenden Inseln der Lagune besuchen und genießen. Jede Insel für sich ist ein besonderer Juwel. Von den Fondamente Nuove aus ist man gleich mit dem Vaporetto in Murano. Diese Insel ist bekannt durch ihre Glasbläserkunst. Wunderschöne Vasen, Schalen, Leuchter kann man hier bewundern und auch kaufen. Auch Glasfiguren werden entzückend detailliert gearbeitet. Im Palazzo Giustinian kann man sich über die Geschichte der Glasproduktion informieren. Wer gerne Fisch isst, kann köstliche Fischmenüs im Garten der Antica Trattoria genießen. Für einen Espresso finde ich immer wieder eine nette Bar und kann mich so unter die Einheimischen mischen. Oder wie wäre es mit einem leckeres Eis? Wieder auf dem Vaporetto steige ich unbedingt an der Insel Sant’Erasmo aus. Diese Insel liefert seit Jahrhunderten Spareselle (Spargel) und Castradure (kleine Artischocken) und noch manch anderes Gemüse. Ein Erkundungsspaziergang lohnt sich und zum Probieren des Gemüses gibt es natürlich auch gute Lokale. Besonders im Mai, wenn die Artischocken dort blühen, ist es herrlich. Wenn das Vaporetto zuerst die Insel Torcello anfährt, empfehle ich trotzdem erst die Insel Burano, zu besichtigen. Ich steige dort an der Haltestelle Mazzorbo aus und gehe über die Holzbrücke, die die Inseln miteinander verbindet. Von hier aus habe ich einen schönen Blick auf Venedig. Und schon begrüßen mich die fröhlichen, bunt gestrichenen Häuser und die Spitzenstickerinnen im Schatten der Bäume von Burano, meiner Lieblingsinsel. Klein aber fein. Angeblich strichen die Fischer früher ihre Häuser rot, blau oder grün an, damit sie diese vom Wasser aus besser erkennen konnten und wieder nach Hause fanden. Ich finde, dass durch die lebhaften Farben der gestrichenen Häuser und dem außergewöhnlichen Licht, die Insel unwiderstehlich wirkt. Folge ich dem Rio di Mezzo und biege in die Via Galuppi bis zum gleichnamigen Platz ein, so finde ich die eine oder andere interessante Boutique. Überall gibt es Spitze. Meistens kommt sie vom fernen Osten. Die echte Buranospitze gibt es natürlich auch, aber sie ist natürlich um vieles teuerer. In der „Scuola di Merletti“ wird die Technik der „Punto Aria“ (Luftstickerei) weitergegeben. Nicht zu verwechseln mit dem Klöppeln. Dort im Museum kann man sich die wundervollen Arbeiten ansehen. Vormittags besuche ich an der Fondamente della Pescheria den Fischmarkt. Dort verweile ich ein wenig und schau dem Treiben der Fischverkäufer zu. Die leckeren, frisch gegrillten Fischspezialitäten sind ein Gedicht. Zurück auf dem Vaporetto genieße ich den Ausblick und lasse noch einmal alle Eindrücke Revue passieren, bis ich Venedig erreiche. ⭐⭐ Narri NarroGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Wer sich am Karneval nicht austobt, muss das ganze Jahr darunter leiden. Der Karneval ist so etwas wie eine seelische Generalreinigung. (Berthold Brunnputz) Carnevale du VeneziaGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Schon seit dem Mittelalter war der Venezianische Karneval unglaublich prunkvoll und berühmt wegen der Schönheit seiner Maskeraden. Wegen der einzigartigen Natur der Stadt auf dem Wasser, wurden Umzüge von Gondeln und venezianischen Prunkgondeln durchgeführt. Jeder Winkel und jeder Platz ist das Bild einer Theaterbühne. Fröhliche Gesellschaften improvisierten Dialoge und spielten Commedia dellárte . Untermalt von Gitarrenakkorden und Mandolinenklängen. Jeder konnte sich einen Platz suchen an dem er sein Stück frei vortragen konnte.Während des Karnevals war die Piazza und die darumliegenden Zonen ein einziges Durcheinander von Spielen und Veranstaltungen. Aus allen Orten kamen Komikergruppen, Akrobaten, Seiltänzer, Händler, Marktschreier, Astrologen, Zahnzieher und Musikanten in Venedig an. An den Vergnügungen und an den gemeinsamen Lustigkeiten nahmen alle teil, gleich erscheinend durch die Maske. Damals dauerten die närrischen Tage fast ein halbes Jahr und wurden sogar über die Staatsgeschäfte gestellt. Die Stadt verhängte Erlass über Erlass, um die Maskerade und deren Missbrauch zu verbieten, doch es war vergebens. Da sich unter den Masken sehr wichtige Persönlichkeiten verbergen konnten, war die Maske in Venedig unantastbar und durch eigens dafür bestimmte Gesetze geschützt. In voller Blüte stand der Karneval zu Lebzeiten Casanovas im 18. Jahrhundert. Erst als Napoleon 1797 die Stadt einnahm, verbot er den Karneval kurzerhand. Die Herrschaft Napoleons war nicht nur Untergang der Republik, sondern auch der beginnende Dornröschenschlaf des Karnevals. Die Erweckung des Karnevals aus seinem fast 200-jährigen Schlaf führte 1979 auch zum Wiederaufblühen eines fast vergessenen Gewerbes – dem der Maskenherstellung. Der Karneval in Venedig ist etwas Besonderes. Die Masken, die durch ihre Schönheit und ihre ausgefallenen Kostüme wirken, bewegen sich mit Eleganz und Leichtigkeit. Man fühlt sich wie im Traum oder ist es Illusion? Venedig ist einfach außergewöhnlich. Eure Sabine Shirley und der KarnevalGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Pirat, Schneewittchen oder doch Hexe – Shirley überlegt Ich bin jetzt schon ganz kirre. Bald ist Karneval. Auf den Umzügen im Karneval ist es immer ganz lustig. Caruso, ein junger, echt hübscher Labrador hat mich zwar vor den Hexen gewarnt, aber zu mir sind sie immer ganz lieb. Außer, sie nehmen mein Frauchen mit, dann mag ich sie nicht mehr. Hexen hat es hier eh sehr viele und unterschiedliche, aber auch andere Masken aus Holz. “Das kommt von der Alemannischen Fastnet“, sagt Frauchen. Was auch immer das wieder ist, aber ich muss ja auch nicht alles wissen. Wenn mich dagegen jemand fragt wer die besten Würstchen hat, dann kann ich seine Frage gleich natürlich beantworten – unser Metzger Braun in Sontheim. Frauchen kennt sehr viele von den Narren. Die Mistelhexen und Neckartalhexen oder die Rombala, Wobachspatzen, Galgenvögel und noch viele Zünfte mehr. Aber sie fallen mir grad nicht ein. Wir sind, besser gesagt Frauchen ist mit dem Venezianischen Karneval unterwegs. Natürlich auch in Venedig, aber der Rummel wird immer schlimmer, sagt sie und leider sehe man auch nicht mehr so aufwändige Kostüme. Ein Erlebnis sind die Bälle in Venedig, aber für den teuren Eintritt könnte Frauchen mir ganz viele Knochen kaufen. Helene, eine Pudeldame von Nachbars, hat ein Faschingskostüm bekommen. Natürlich ein Girlie-Kostüm. Krieg ich auch eins? Die Piratenbraut würde mir gefallen. Lilli meint das Schneewittchen würde besser zu mir passen. Wie meint sie das? Aber Frauchen findet Faschingskostüme für Hunde furchtbar. Tja, das wird dann wohl nix mit meiner Piratenbraut. Hmm, vielleicht hat sie auch recht, sieht schon ein bisschen komisch aus. Dann gehen Lilli und ich eben als Hunde-Damen. Spass haben wir auch so genug. Wuff, eure Shirley
Tanzen im SitzenGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Es geht wieder los. Ab heute wird wieder bei den Senioren getanzt. Es ist schon fast 16 Uhr. Jetzt aber hurtig. Drei neue Tänze habe ich vorbereitet und ein paar werden wir wiederholen. Schnell die Treppe hinauf und in den kleinen Saal. Dreierschritt, Walzerschritt, Pendelschritt, schwirrt es mir im Kopf herum. Leise summe ich die Melodien vor mich hin. Frau Böhlke hat schon einige Stühle aufgestellt. Wie früher in derTanzstunde. Eine Reihe am Fenster und gegenüber auf der anderen Saalseite die andere Reihe. Eine kleine Gasse bleibt für die Rollstuhlfahrer frei. Und schon kommen sie – meine Tanzmädels und Burschen. Pünktlich wie immer und schick sehen sie wieder aus. Heute sind es 25 tanzfreudige Seniorinnen und Senioren, die mich erwartungsvoll anschauen. Erstmal ein Geburtstagsständchen für Frau Elstner, die am Montag ihren 84 Geburtstag feierte. Sie verteilt an alle etwas Süsses. Das ist so Brauch an Geburtstagen. Januargeschichten habe ich heute zum vorlesen und zur Einstimmung gewählt. Und dann tanzen wir: Rumba, Cha Cha Cha, Walzer und machen einen Besuch in der Disco mit Musik von den Bee Gees. Ein bisschen Ski fahren tun wir auch. Zum Schluss entspannen wir nach Edmund Jacobson progressiven Muskelentspannung. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen und es war wieder wunderschön. Danke meine werten Damen und Herren. Seit Jahren gebe ich nun Tanzen im Sitzen im Seniorenheim ehrenamtlich. Ich stimme die Choreografien auf die teilnehmeden Senioren ab. Nach einem halben Jahr haben wir noch einen neuen Kurs dazugenommen, der für nicht ganz so Rüstige ist. Mittlerweile setzen wir die Standardtänze um, unterhaltssame Bewegungsgeschichten. machen Yoga. versuchen uns im orientalischen Tanz und entspannen zu Autogenem Training und Muskelentspannung nach Jacobsen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Damen und Herren soviel Freude mit meinen Choreographien machen kann. für mich selber ist es eine wunderbare Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte. TagträumereienGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude
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