Der KavalierGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude In der engen Gasse war es dunkel. Im Schatten des schmalen Palazzi mit den gotischen Fenstern steht regungslos eine vermummte Gestalt. War es Mann? War es Frau? War es Edelmann oder Bauer? Von den Schultern fällt ein schwarzer Tabarro bis auf den Boden. Auf dem Kopf trägt die Gestalt einen schwarzen, mit Marabufedern verzierten Tricorno. Darunter ist eine spitzenbesetzte Seidenkaputze, die eine weißgrundige Maske, eine Bauta, hält. Aus den schmalen Augenschlitzen der Maske blitzt das weiß der Sclera. Auch das Azurblau der Augen kann man erkennen. An dem Ringfinger steckt ein wunderschöner filigraner Ring mit einem blutroten, großen, in Krallen gefassten Stein mit einem Wappen. So ein wunderschön gearbeites Stück kann nur einem edlen Herrn gehören. Er dreht sich schnell und gewandt um und geht zu dem Kanal. Eine rote langstielige Rose befindet sich in der Hand. Seine Statur ist groß und kräftig. Der Mantel öffnet sich ein wenig, eine cremefarbene Spitzenmanschette schaut unter dem rotbestickte Ärmel des Justaucorps hevor. Gerade biegt eine Gondel in den Kanal. Die schwarze, überdachte Gondel nähert sich und legt an. Die Gondel gleitet davon und verschwindet hinter der Biegung des Kanals in Richtung Giudecca. Bild und Text Sabine Stern ClementinchenGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude
Perle der AdriaGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Für den Einen ist Venedig wunderbar und die Stadt fasziniert ihn mit ihren engen Gässchen, den vielen belebten Campos und den sich schlängernden Kanälen. Der Andere meckert: „Die vielen Touristen, alles ist so teuer und außerdem stinkt es hier.“ Ich denke so für mich: wenn ich in Stuttgart am Schlossplatz Kaffee trinke ist er auch teurer als wenn ich in einer Seitenstraße ein Café besuche. In Venedig gibt es wunderschöne Cafés. Ich denke da an ein bezauberndes Café gegenüber von dem Eingang der Frarikirche. Kurz über eine kleine Brücke und schon steht man davor. Im Inneren sind wunderschöne Gemälde und die heiße Schokolade ist ein Gedicht. Im März, April und manchmal zur Karnevalszeit wohne ich direkt in Venedig und komme mit dem Schlafwagen um 23 Uhr von München. Den Bahnhof Santa Lucia erreiche ich morgens um 8 Uhr. Am Bahnhof geniesse ich dann einen Cappuccino bevor ich mich zu den Vaporettos begebe und Richtung Rialto fahre. Dort ist in der Nähe mein Hotel Malibran. Ein nettes Hotel mit einfachen sauberen Zimmern. Im Erdgeschoß gibt es ein kleines Restaurant mit typisch italienischer Küche. Gegenüber ist das Theater Malibran. Benannt nach der berühmten Opernsängerin Maria Malibran. Früher stand hier das alte Marco Polo Haus. Zwei Gedenktafeln weisen darauf hin. Die Gegend um Rialto ist besonders abends wunderschön. Man trifft sich in einer der Bars zu einem Glas Vino. Einer meiner Lieblingsspaziergänge führt zunächst zum Campo San Polo. Dort befindet sich gegenüber der Kirche ein kleines Lokal mit guter Küche und vernünftigen Preisen. Ab und zu kommt ein Musiker mit einer Quetschkommode vorbei und singt herrlich schmalzige Lieder. Dann geht es weiter zum Campo Santa Margherita in Richtung Gesuati-Kirche. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick auf die Insel Giudecca. Auf den Treppen der Salutekirche mache ich eine kleine Pause und geniesse den Anblick der herrlichen Palazzos am Canale Grande. Auch den Markusplatz mit den Anlegestellen der Gondeln und dem Campanile sieht man von dort ausgezeichnet. Bei jedem Besuch in Venedig entdecke ich wieder etwas Neues und ich freue mich immer wieder auf das, was und wen ich kennen und schätzen gelernt habe. Mein nächster Spaziergang führt mich Richtung Fondamente nuovo mit Blick auf San Michele. Text und Bild: Sabine Stern Schlühüwanapark und der SchlüchseeGeschrieben von Sabine Stern in
Lebensfreude Der kleine, tiefblaue See liegt wie ein kleiner, funkelnder Schatz unterhalb der großen, dunkelgrünen Schwarzwaldtannen. Rund um den See führt ein wunderschöner, wie gemalter Wanderweg. In seiner schillernden Oberfläche spiegeln sich die mächtigen Tannen. Die Sonnenstrahlen hüpfen über die Wellen und wärmen das kühle Nass. Sobald aber die orangefarbene Sonne im Wasser eintaucht und es langsam immer dunkler wird, tummeln sich sonderbare Gestalten am Seeufer. Kleine Zwerge und Gnome recken und strecken ihre hölzernen Glieder. Die sonst so unnahbare Wasserfrau gibt dem Wasserkönig einen Kuss auf den Mund und kuschelt sich eng an ihn. Der schlaue Fuchs und so manches andere Getier stromern auf der Wiese und genießen die Freiheit. Die Pilze gähnen und die Eule plustert ihr Federkleid auf und blinzelt ihnen zu. Schnell nascht der Bär noch aus dem Honigtopf bevor sich die Tiere auf den Weg zum See machen. Vornedraus marschiert der Galgenvogel mit seinem Flickenhäs aus der hiesigen Zunft. Der silberne Mond und die funkelnden Sterne spiegeln sich im See und lächeln der kunterbunten Gesellschaft zu. Ein reges Tuscheln und Kichern ist zu vernehmen. Plötzlich hört man ein Zischen und Poltern. Der Teufel mit seinen Frauen und einige gruseligen Monstern ergänzte die Runde. Auf einmal wird es ganz still. Der Mond breitet seine Arme über den See aus und taucht ihn in ein magisches Licht. Mitten im See, in einem silbern Schein, gleitet ein weißer Schwan. Ein kleines Mädchen, eine Elfe, glitzert in allen Farben. Sie schmiegt sich an den langen Hals des Schwans. Ihre zarten, filigranen Flügelchen bewegen sich im Rhythmus der Wellen. Eine zarte, wunderschöne, klare Stimme klingt über den See. Die kleine Elfe singt von Liebe, Frieden, Zufriedenheit und Glück. Von einer Welt in der alle Menschen miteinander in Harmonie und Freude leben. Am Ufer hört man ein melodisches Summen der Zuhörer. Als der Gesang der kleinen Elfe endet, bricht ein tosender Applaus los. So wie der Schwan aus dem Nichts erschien, entschwindet er wieder in die Dunkelheit und der Mond schließt dazu seine Arme schützend um ihn. Am nächsten Morgen säumen die mit viel Liebe geschnitzten Holzfiguren den Weg zum See, und warten wieder auf ihrem Platz, auf die heutigen Besucher des Parks.
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