Geschrieben von Sabine Stern in
Herzlich durch‘s Jahr
Freitag, 15. Januar 2021

“Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt habe. Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: die ersten essen sie mit Vergnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig waren, begann es, sie wirklich zu genießen. Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird. Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind. Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeit zu kämpfen. Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren. Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten. Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen. Meine Zeit ist zu kurz um Überschriften zu diskutieren. Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile, ohne viele Süßigkeiten in der Packung. Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind. Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden. Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen. Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten. Es ist das, was das Leben lebenswert macht. Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren. Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen. Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann. Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden. Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe. Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen. Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.”
Mario de Andrade
Geschrieben von Sabine Stern in
Herzlich durch‘s Jahr
Mittwoch, 6. Januar 2021

Aus fernen Landen kommen wir gezogen,
Nach Weisheit strebten wir seit langen Jahren,
Doch wandern wir in unsern Silberhaaren,
Ein schöner Stern ist vor uns her geflogen.
Nun steht er winkend still am Himmelsbogen:
Den Fürsten Judas muss dies Haus bewahren.
Was hast du, kleines Bethlehem, erfahren?
Dir ist der Herr vor allem hoch gewogen.
Holdselig Kind, lass auf den Knien dich grüßen!
Damit die Sonne unsre Heimat segnet,
Das bringen wir, obschon geringe Gaben.
Gold, Weihrauch, Myrrhen liegen dir zu Füßen,
Die Weisheit ist uns sichtbarlich begegnet,
Willst Du uns nur mit einem Blicke laben.
August Wilhelm von Schlegel
Geschrieben von Sabine Stern in
Herzlich durch‘s Jahr
Freitag, 1. Januar 2021
Geschrieben von Sabine Stern in
Herzlich durch‘s Jahr
Donnerstag, 31. Dezember 2020

Zum Jahreswechsel möchten wir euch nur schöne Wochen wünschen, die aus wundervollen Tagen und Stunden bestehen.
Viel Gesundheit Liebe und Freude!
Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Donnerstag, 31. Dezember 2020

Begrüsse das neue Jahr vertrauensvoll und ohne Vorurteile,
dann hast du es schon halb zum Freunde gewonnen.
Novalis
Geschrieben von Sabine Stern in
Pompe
Freitag, 25. Dezember 2020

50 g Muskat ( zerstoßen)
500 g Rosmarin
500 g Salbei
500 g Dost
500 g Pfefferminzes
500 g Kamille
500ml Wasser
50 ml Wacholdertinktur
Man übergießt Muskat, Rosmarin, Dost, Pfefferminze und Kamille mit dem kochenden Wasser, lässt es 12 Stunden ziehen und filtert ab. Dann gibt man die Tinktur dazu. Dann verwendet man die komplette Lösung für ein Vollbad.
Ein ebenso luxuriöses wie wirkungsvolles Rezept
Bild: Thomas Rowlandson
Geschrieben von Sabine Stern in
Pompe
Sonntag, 20. Dezember 2020

Wenn's schee macht .....
30 ml Avocadoöl
6 Tropfen Rosenöl
6 Tropfen Lavendelöl
6 Tropfen Korianderöl
Die Mischung in ein dunkles Glasfläschen füllen
Und eine 1/2 Vanillestange hinzugeben.
sparsam als Parfüm
als Badezusatz
in der Duftlampe
Bild: ThomasRowlandson

Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Sonntag, 20. Dezember 2020

Im Himmel herrschte reges Treiben, stand doch Weihnachten vor der Tür. Wünsche hier, Wünsche da. Jedes Menschenkind sollte zufriedengestellt werden.
Nur Felix saß auf seiner Wolke Nr. 22 und langweilte sich fürchterlich. Er hatte sich dieses Jahr erhofft, endlich ein Weihnachtsengel zu werden, wartet er doch schon so lange auf diese Arbeit. Bis jetzt hat ihn aber der Personalchef „Weihnachtsmann“ noch nicht zu sich gerufen. Einen Job bei dem Weihnachtszustelldienst zu bekommen, war langwierig und fast aussichtslos. Felix hatte sich zwar mit eingehendem Bewerbertraining in der Engelschule darauf vorbereitet, aber die Warteliste war lang.
„Felix von Wolke 22, bitte zum Weihnachtsmann“ ertönte es aus den himmlischen Lautsprechern. Hurtig macht sich Felix auf den Weg. Nun steht er mit klopfendem Herzen vor der großen Tür. „Komm nur herein“ hört er den Weihnachtsmann mit seiner tiefen, sonoren Stimme sagen. Schon öffnet er die Tür und Felix sieht ihn an seinem Schreibtisch sitzen. „Du bist dran, Felix. Ich habe einen besonderen Auftrag für dich. Flieg zu Marie. Was Marie sich wünscht, konnte bisher nicht festgestellt werden. Kläre das ab, frag sie selbst und trödle nicht rum. Morgen ist Weihnachten“, brummte der Weihnachtsmann gestresst in seinen weißen Bart.
„Wo soll ich denn hinfliegen, wie finde ich Marie?“, fragte Felix mit vor Aufregung zitternder Stimme. „Komm mit mir, sagte das Christkind, ich gebe dir einen Erdenplan. Dort habe ich dir das Haus angekreuzt, indem Marie wohnt“.
Als Felix bei Marie ankommt, sitzt sie am Bett ihrer Mami, die ihn mit fiebrigen Augen ansieht. „Marie, was kann ich für dich tun? Eine Barbiepuppe, eine Wii oder ein Handy?“ Marie sieht ihn mit großen Augen an. „Ich warte schon ein paar Tage auf dich. Ich habe jeden Tag gebetet, dass du vorbeikommst, aber nichts ist passiert.“ Felix murmelt etwas verlegen was von Hauptsaison, Verwaltungskram und Weihnachtsstress.
„Aber jetzt bist du ja da“, sagte Marie mit strahlenden Augen. „Bitte, bitte erfülle mir meinen Wunsch und mache meine Mami wieder gesund, damit wir zusammen Weihnachten feiern können. Sie ist doch schon seit ein paar Tagen so erkältet und fiebrig und es geht ihr gar nicht gut.“ Dabei schaut sie Felix flehend an.
Er lächelt und streichelt Marie über das Haar. „Dann wollen wir mal ganz schnell deine Mami gesund machen.“ Er legt seine Hände auf Kopf und Stirn der Mutter und lässt deren heilende Wirkung strömen. Auch fühlt er die Liebe von Maries kleinem Herzen und gab auch dieses weiter. „Vielen Dank“ flüsterte die Mutter schwach und leise. Ihre Stirn war schon wesentlich kühler. „Vielen Dank“, sagt Marie und legt den Kopf auf die Brust der Mutter, deren Hand Marie sanft liebkoste.
„Weihnachten, das Fest der Liebe existiert doch noch für einige Menschen und ich bin ein Teil davon, ein richtiger Weihnachtsengel“, freut sich Felix und wischt sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. Dann zwinkert er Marie zu und legt ihr noch eine Barbiepuppe in den Arm, bevor er sich wieder auf den Heimweg macht.
Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Mittwoch, 16. Dezember 2020

Ein Augenblick im Meer der Zeiten,
in dem die stillen Stimmen tönen,
die sonst der Tag verdeckt mit seinem lauten Schrei’n.
Der Augenblick, in dem die Kerzen brennen,
die heiligen Kerzen, die der Liebe leuchten,
da jedes Herz es ahnt, was Friede sei. –
In dieser Stille zwischen heut und morgen,
in dieser Handvoll weniger Minuten,
besinnt der Mensch sich auf sein tiefstes Glück,
lauscht auf die leise Melodie der Liebe – und geht dann neu zu seinem Tag zurück.
Elisabeth Dauthendey
Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Sonntag, 13. Dezember 2020
Schon lange stehe ich auf dem Dachboden. Meine Kufen sind vom Rost überzogen und in meinem Holz sieht man so manche Macke, die von einer unsanften Landung herführt.
Dabei erinnere ich mich noch daran als ich gekauft wurde. Ich war in dem Geschäft der letzte meiner Sorte. Die anderen Schlitten waren aus Plastik und es gab sie in rot, blau und grün zu kaufen.
Ein kleines Mädchen mit blauen Augen und goldbraunen Locken sah mich mit strahlenden Augen an. “Papa, ich möchten diesen wunderschönen Holzschlitten haben.” Ich fühlte mich sehr geschmeichelt . Und natürlich kaufte der Papa seinem Töchterchen den Holzschlitten.
Wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Ich liebte es wenn sie auf mir saß und jauchzend, mit vor Aufregung roten Wangen, mit mir den Hügel hinabsauste. Ich brachte sie immer sicher an ihr Ziel.
Sie wurde älter und wir fuhren nur noch selten die Wiesen und Hügel hinunter. Meistens war es jetzt dunkel und mit ihren Freundinnen und Freunden fuhren wir gefährlich, vereiste Bahnen. Dabei banden sie uns Schlitten aneinander. So fuhren wir an einer Kette abwärts. Zwischen den Bäumen,mit iHöllentempo ging es die Eisbahnen hinunter. Mir war dabei immer ganz schön mulmig, aber ich brachte meinen Schützling immer sicher an sein Ziel.
Einige Zeit ist seit damals vergangen und sie hat geheiratet. Ich stehe jetzt auf dem Dachboden und habe schon lange keinen Schnee mehr gesehen, kein Kinderlachen mehr gehört. Wie ich das vermisse.
Besonders an so Tagen wie heute. Durch das Dachfenster sehe ich dicke Schneeflocken vom Himmel fallen. Ich seufze tief und ich höre mein Holz so vor sich hin knacken.
Plötzlich höre ich Stimmen: “Mein alter Schlitten steht noch oben auf dem Dachboden. Wir holen ihn herunter, dann können wir Schlitten fahren gehen.” Gesagt, getan. Ich stehe vor der Haustür und werde tüchtig abgerieben. Das tut gut. Ich merke wie immer mehr Leben in meine alten Holzfasern zurückkehrt. Schnell noch eine neue Schnur und es kann los gehen.
Schneeflocken fallen vom Himmel herab und es liegt genug Schnee um auf ihm sanft dahinzugleiten.
Sie hat immer noch die golbraunen Locken und die wunderschönen blauen Augen. Aber das kann doch nicht sein. Sie sieht immer noch aus wie das kleine Mädchen, dass mich vor Jahren kaufte.
“Mama, kommst du?” Es war also ihre Tochter.
Wie in alten Zeiten sausen wir die schneebedeckten Hügel hinab. Ich gebe mein Bestes. Schnell und sicher bringe ich sie an ihr Ziel. Immer und immer wieder. Ich höre das Jauchzen der Beiden und das glockenhelle Lachen, dass ich so lange vermisst habe.
Wir genießen diesen Tag, den 3. Advent und ich bin mir sicher, dass wir noch in Zukunft, viele solcher glücklichen Tage zusammen verbringen werden.
Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Samstag, 12. Dezember 2020
Vom Himmel bis in die tiefsten Klüfte ein milder Stern herniederlacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken, das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken, in märchenstiller Herrlichkeit.
Ein frommer Zauber hält mich nieder, anbetend, staunend muss ich stehn,
es sinkt auf meine Augenlider, ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.
Theodor Fontane
Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Sonntag, 6. Dezember 2020
Ich lebe mit meinen Geschwister in einer Wolke. Mein Name ist Molly und ich bin ein kleiner Wassertropfen.
In unserer weichen und angenehmen Winterwolke wurde es in der letzten Tagen immer kühler. Das bedeutet, wenn wir jetzt mit einem Staubkorn in Berührung kommen, kristallisieren wir zu Eis und machen uns dann auf den Weg zur Erde.
Jeder Kristall von uns sieht anders aus. Unser Aussehen hängt von der Temperatur und dem Wassergehalt der Luft ab. Wenn wir uns dann einige hunder Meter vom Erboden befinden weht uns der Wind durcheinander. Durch die Strahlen, die sich an uns durch das Eis gebildet haben, verhaken wir uns ineinander und frieren aneinander fest. So kommen wir dann als Schneeflocke auf der Erde an.
Die meisten Geschwister von mir haben schon ein Staubkorn oder eine Bakterie gefunden. Nur mich wollte bis jetzt noch niemand haben.
Ich schauckelte gerade vor mich hin, als ich eine Stimme hörte: “Pssssst, hier bin ich.” Ich drehte sich nach rechts und links, aber ich konnte nichts sehen. “Hinter dir!” Ich drehte mich um und staunte nicht schlecht. Ein kleines, rötliches Staubkorn zwinkerte mir zu. ” Ich heiße Alex und bin ein Ziegelsteinstaubkorn und suche eine Partnerin auf dem abenteuerlichen Weg zur Erde.”
Ich bin hin und weg. Bei den Menschen nennt man das “Liebe auf den ersten Blick”, habe ich gehört.
Alex schwebte auf mich zu und ich kuschele mich eng an ihn. Ach, ist das schön. Zusammen fliegen wir eng umschlungen Richtung Erde.
Unterwegs treffen wir nach und nach meine Geschwister mit ihren Gefährten und verhaken uns dann mit ihnen. Wir sind eins. Wir kommen pünktlich zum 2. Advent auf die Erde und sind eine schöne Schneeflocke geworden.
Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Montag, 30. November 2020

Harter Winter, streng und rauch,
Winter, sei willkommen!
Nimmst du viel, so gibst du auch,
Das heißt nichts genommen!
Zwar am Äußern übst du Raub,
Zier scheint dir geringe,
Eis dein Schmuck, und fallend Laub
Deine Schmetterlinge, Rabe deine Nachtigall, Schnee dein Blütenstäuben,
Deine Blumen, traurig all Auf gefrornen Scheiben.
Doch der Raub der Formenwelt Kleidet das Gemüte,
Wenn die äußere zerfällt, Treibt das Innere Blüte.
Die Gedanken, die der Mai Locket in die Weite,
Flattern heimwärts kältescheu Zu der Feuerseite.
Sammlung, jene Götterbraut,
Mutter alles Großen, Steigt herab auf deinen Laut,
Segenübergossen.
Und der Busen fühlt ihr Wehn,
Hebt sich ihr entgegen,
Lässt in Keim und Knospen sehn,
Was sonst wüst gelegen.
Wer denn heißt dich Würger nur?
Du flichst Lebenskränze,
Und die Winter der Natur
Sind der Geister Lenze!
Franz Grillparzer
Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Sonntag, 29. November 2020
Frau Holle möchte vor den Weihnachtsfeiertagen noch einen Großputz machen. Ihr Haus soll Blitz Blank zum Fest der Liebe und Freude sein. Dazu hat sich Frau Holle Hilfe von der Erde geholt, denn Frau Holle wohnt hoch droben in den Wolken im Himmel.
Flinke Mädchenhände putzen hier und da und schon bald erstrahlt das Haus, Zimmer für Zimmer, in neuem Glanz.
Die Mädchen waren in den letzten Tagen sehr fleißig gewesen.
Zuletzt sind die vielen Schlafzimmer der Frau Holle zum Großreinemachen dran. Schnell werden die Nachtkästchen abgestaubt, die Schränke ausgewischt und die Holzböden gebohnert. Die vielen Bettdecken hängen dabei zum Lüften aus dem Fenster und warten darauf auf geschüttelt zu werden. Jutta und Elfi sind zu dieser Tätigkeit eingeteilt. Sie freuen sich schon darauf, denn sie wissen, wenn sie Frau Holles Betten schütteln, schneit es auf der Erde.
Nach diesem wunderschönen Herbst, der sooft die Blätter in den schönsten Farben in den Sonnenstrahlen leuchten ließ, wird es Zeit, dass sich das Wetter ändert.
Heute ist der 1. Advent und langsam stellen sich die Menschen auf den Winter und Weihnachten ein und dazu gehört nun mal Schnee.
Frau Holle hat heute beim Frühstück den Mädchen den Auftrag erteilt, tüchtig die Bettdecken auszuschütteln.
Die Bettdecken sind prall gefüllt und die Mädchen müssen sich tüchtig anstrengen die Bettdecken zu umfassen. Jutta schafft es zuerst. Erst zaghaft, aber dann immer mutiger schüttelt sie die Bettdecke aus. Und siehe da, kleine, zarte Schneeflocken fallen hinab zur Erde. Auch Elfi schüttelt fleißig die Bettdecken. Immer mehr Schneeflocken tänzeln hinab zur Erde und bedecken die Städte, wie mit Puderzuckerstaub auf einem leckeren Apfelkuchen.
Ein kleiner Hund versucht die Schneeflocken zu fangen und Kinder formen aus dem Schnee die ersten Schneeballen zum Spielen. Man hört ihr Lachen und Jauchzen bis hoch zu Frau Holles Haus.
Alle sind sich einig und bedanken sich bei Frau Holle und ihren Helferinnen für den schönen, weißen 1. Advent.
Und wenn man jetzt in den Himmel schaut, sieht man da nicht in den Wolken, Jutta mit ihren langen Zöpfen und den roten, erhitzten Wangen und Elfi mit ihrem Wuschelkopf und ihren lachenden Augen, uns freudig zuwinken?
Geschrieben von Sabine Stern in
Zeitläufe
Freitag, 27. November 2020

Wieder einmal stehen die Weihnachtsfeiertage vor der Tür und es herrscht
reges Treiben im Weihnachtsland.
Lisa und Nico helfen kräftig bei den Weihnachtsvorbereitungen mit. Beide
machen eine Ausbildung zum christlich geprüften Weihnachtshelfer. Sie
müssen in jeder Abteilung zwei Wochen absolvieren.
Lisa näht momentan vormittags in der Puppenabteilung Abendkleider für
die Barbies. Mittags hilft sie Geschenke hübsch zu verpacken und abends
bearbeitet sie die Wunschzettelliste im Computer. Ein harter und langer
Tag.
Nico kontrolliert die Spielekonsolen ob sie funktionieren und
nachmittags ist er im Warenlager und räumt die Päckchen in das für sie
vorgesehene Regale.Ab Morgen hilft er beim beladen der Schlitten mit den
Geschenken für Heiligabend.
Beim Abendessen treffen sich die Zwei und Nico meint zu Lisa: „Langsam
wird mir Weihnachten zuviel. Nico hier, Nico da. Ich finde es wirklich
schön die Wünsche der Kinder zu erfüllen, aber langsam werden sie immer
ausgefallenener und verrückter und die Arbeit immer schwerer. Ich fühle
mich total überfordert und habe kaum mehr
Hunger.“
„Mir geht es genauso,“ mein Lisa. Hier ein Schleifchen und dort ein
Rüschchen, dann noch verpacken und abends die Datenpflege. Mir raucht
der Kopf. Ich habe jeden Abend Kopfschmerzen und schlafe nur ein paar
Stunden und liege dann wach im Bett.“
Rosa setzt sich zu den Zweien an den Tisch. Sie ist auch noch in der
Ausbildung und mit beiden gut befreundet. „Seid mir nicht böse, ich habe
eurem Gespäch zugehört. Kennt ihr Calotta? fragt sie. Nein kommt aus
beider Munde. „Wer ist Calotta und was macht sie?“ fragt Nico.
„Calotta ist eine Freundin von mir. Sie kennt verschiedene
Entspannungsmethoden“, erklärt Rosa. „Äh, was?“ fragt Lisa. „Calotta
hilft mit verschiedenen Techniken Stress zu bewältigen“ fügt Rosa
hinzu. „Stress was soll das sein?“ fragt Lisa. „Genau darüber habt ihr
gerade gesprochen. Ein empfundener Spannungszustand, der den Körper in
Alarmbereitschaft versetzt. Das Gefühl der Überforderung, Essstörungen,
Kopfschmerzen, Schlafprobleme sind Folgen von Stress, aber darüber kann
euch Calotta mehr erzählen. „Aber was kann man denn dagegen tun, das
hört sich ja grausig an“, flüstert Lisa mit zarter Stimme. „Da weiß
Calotta Rat. Es gibt wie ich vorher gesagt habe verschiedene Methoden
diesen Spannungszustand in den Griff zu bekommen. Ich bin zum Beispiel
Freitags in der Schutzengel-Yoga- Gruppe. Seit ich dort trainiere,
fühle ich mich viel besser und ruhiger. Aber jetzt muß ich los. Bei den
Renntieren gab es heute Nacht Nachwuchs. Ich will die Eltern und das
Kleine besuchen. Ciao.“
„Komm Nico wir schauen mal bei Calotta vorbei, vielleicht hat sie Zeit
für uns.“ „Ich weiß nicht,“ murmelt Nico. „Auf komm, du Faulpelz. Wir
können uns ja mal anhören was sie uns rät. Schließlich ist bald
Weihnachten und da möchten wir doch fröhlich mitfeiern“ meint Lisa mit
einem kleinen blitzen in den Augen.
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