
In den verwinkelten Gassen Venedigs, wo die Kanäle glitzerten und die Häuser aus rotem Backstein aufragten, herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Es war die Zeit des Carnevale, eine magische Zeit, in der die Stadt in ein Meer von Farben und Masken tauchte.
Unter den vielen Kostümen, die durch die Straßen schwebten, gab es zwei, die besonders auffielen. Sie waren beide in einem tiefen, satten Grün gehalten, das an die üppigen Wälder und die smaragdgrünen Kanäle erinnerte. Die Frau trug ein elegantes Kleid aus Samt und Seide, verziert mit einem Netz mit Muscheln und einer Maske, die ihre Augen verhüllte. Der Mann war elegant gekleidet, ebenfalls aus Samt und Seide, mit einer Maske, die sein Gesicht vor neugierigen Blicken schützte.
Sie trafen auf der Rialtobrücke aufeinander.
Die beiden schlenderten durch die Gassen, verloren in ihrer eigenen Welt. Sie waren nicht an den Blicken der anderen interessiert, sondern nur an sich selbst und an dem Moment, den sie teilten. Sie waren wie zwei Seelenverwandte, die sich inmitten des Trubels gefunden hatten.
Plötzlich ertönte Musik, und die beiden blieben stehen. Ein Straßenmusiker spielte eine melancholische Melodie, die sie in ihren Bann zog. Sie schlossen die Augen und ließen sich von der Musik treiben und tanzten.
Als die Musik verstummte, öffneten sie die Augen und sahen sich an. In ihren Blicken lag eine tiefe Verbundenheit, die sie nicht erklären konnten. Sie wussten nur, dass sie sich gefunden hatten, inmitten des Chaos des Carnevale.
Sie verabschiedeten sich mit einem sanften Kuss und verschwanden in der Menge, um nie wieder gesehen zu werden. Aber ihr Erlebnis blieb zurück, ein leuchtendes Licht in der Dunkelheit des Carnevale.